Allmendegüter

Allmendegut Definition

Allmendegüter unterscheiden sich dadurch von den reinen öffentlichen Gütern, dass die Nutzung bzw. der Konsum durch die einen den Nutzen für die anderen beeinträchtigt (Allmendegüter werden auch als unreine öffentliche Güter bezeichnet).

Allerdings können oder sollen andere auch nicht von der Nutzung bzw. dem Konsum – z.B. durch Preise, Eintrittsgebühren, Sanktionen etc. – ausgeschlossen werden (dadurch unterscheiden Allmendegüter sich von privaten Gütern, haben dies aber mit den reinen öffentlichen Gütern gemein).

Beispiel

Der Stadtpark kann im Sommer frei genutzt werden. Sind aber zu viele im Park, beeinträchtigt dies den Nutzen für den einzelnen (zu laut, zu wenig Platz, zu viel Müll etc.).

Theoretisch könnte man für Ausschluss sorgen, das ist aber schwierig oder teuer (Umzäunung und Einlasskontrollen) bzw. gesellschaftlich nicht gewollt oder durchsetzungsfähig.

Ähnliche Probleme treten auf, wenn zu viele angeln, Pilze sammeln etc. oder die Umwelt durch Treibhausgase, Abwasser, Rußpartikel, wilde Müllentsorgung u.s.w. "nutzen".

Das Problem der Allmendegüter ist, dass diese – aus einer Gesamtsicht – übermäßig genutzt werden, da der einzelne nur seinen Nutzen / Vorteil im Blick hat und die Nutzung ihn nichts kostet – das wird auch als Tragik der Allmende bezeichnet, und diese tritt in vielen Formen auf: Überfischung der Meere, Überbelastung der Umwelt u.v.m.

Möglichkeiten, der "Übernutzung" bzw. der Tragik der Allmende zu begegnen:

  • der Staat verlangt Steuern oder Gebühren (und versieht die Nutzung damit mit einem Preis) oder legt Quoten fest (und begrenzt damit die Nutzungsmengen); beim Stadtpark oben wäre das schwer durchsetzbar, in der Fischereiwirtschaft (Fangquoten) und Umwelt (Verschmutzungsquoten, Emissionsrechte) eher.
  • das Allmendegut wird privatisiert; der Eigentümer wird einen Preis für die Nutzung verlangen und darauf achten, dass die Kunden nicht durch Übernutzung vergrault werden (wie in einem überfüllten Fitnessstudio).
  • man lässt die Beteiligten (z.B. Anwohner, Bauern, Jäger, Fischer) das Problem untereinander lösen (Selbstverwaltung, klare Regeln, eventuell Aufteilung von Erträgen); dies vor dem Hintergrund, dass es bei Überweidung oder Überfischung irgendwann für keinen mehr lohnend ist.

Alternative Begriffe: Allmendeproblem.