Anlagenintensität

Anlagenintensität Definition

Die Anlagenintensität als eine der Vermögensstrukturkennzahlen gibt das Verhältnis des Anlagevermögens zum Gesamtvermögen (bzw. zu der Bilanzsumme) in % an.

Die Anlagenintensität lässt Schlüsse über die Kapitalbindung und Fixkostenbelastung (Abschreibungen) und damit die finanzielle Flexibilität eines Unternehmens zu.

Die Finanzierungspolitik eines Unternehmens – werden Maschinen oder PKW gekauft oder geleast? – beeinflusst die Kennzahl Anlagenintensität.

Das Gegenstück ist die Umlaufintensität.

Alternative Begriffe: Anlageintensität, Anlagequote, Anlagenquote, Anlagevermögensintensität, Intensität des Anlagevermögens.

Anlagenintensität Formel

Die Anlagenquote lässt sich mit folgender Formel berechnen:

Anlagenintensität = Anlagevermögen / Gesamtvermögen.

Der Wert des Anlagevermögens entspricht dem Buchwert der unter Anlagevermögen (§ 266 Abs. 2 A. HGB) in der Bilanz zum Bilanzstichtag subsumierten Bilanzposten, d.h., er umfasst Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen sowie Finanzanlagen.

Teilweise verwendet man auch nur die Sachanlagen und berechnet damit die Sachanlagenintensität, da in der Regel v.a. die Sachanlagen für die Fixkostenbelastung verantwortlich sind.

Das Gesamtvermögen entspricht der Bilanzsumme.

Beispiel: Berechnung der Anlagenintensität

Beispiel: Anlagenintensität berechnen

Zum 31. Dezember 2010 liegt für ein Unternehmen folgende Bilanz vor:

Bilanz zur Berechnung der Anlageintensität
Aktiva   Passiva  
840 500
   
60 200
40 100
60 200
  1.000   1.000

Berechnung Anlagenintensität

Die Anlagenintensität beträgt 840/1.000 = 0,84 = 84 % (ein sehr hoher Wert).

Interpretation der Anlagenintensität

Die Höhe der Anlagenintensität ist von der Branche abhängig:

  • ein Maschinenbauunternehmen wird aufgrund der benötigten technischen Anlagen eine höhere Anlagenintensität aufweisen als ein Software- oder Beratungsunternehmen;
  • ein Handelsunternehmen hat i.d.R. eine geringere Anlagenintensität als ein Industrieunternehmen, da keine Produktionsanlagen benötigt werden.

Hohe Anlagenintensität

Eine hohe Anlagenintensität – d.h. ein hoher Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen – bedeutet:

  • eine hohe langfristige Kapitalbindung;
  • hohe Fixkosten (v.a. in Form der Abschreibungen, bzw. auch in Form der damit zusammenhängenden Wartungs- und Betriebskosten sowie in Gestalt der mit der langfristigen Kapitalbindung im Anlagevermögen verbundenen Zinskosten);
  • eine hohe Kostenremanenz bzw. eine geringe Flexibilität: nimmt der Umsatz ab, können die Kosten aufgrund ihres Fixkostencharakters nicht entsprechend kurzfristig angepasst werden;
  • ggf. hoher Kapitalbedarf für Ersatzinvestitionen.

Niedrige Anlagenintensität

Eine außergewöhnlich niedrige Anlagenintensität kann darauf hindeuten, dass altes, u.U. bereits vollständig abgeschriebenes Anlagevermögen (ggf. veralteter Maschinenpark) vorliegt.

Veränderungen der Anlagenintensität

Die Anlagenintensität wird z.B. mittels Leasing verringert.