Grenzrate der technischen Substitution

Grenzrate der technischen Substitution Definition

Die Grenzrate der technischen Substitution (GRTS) zweier modellhaft betrachteter Produktionsfaktoren gibt an, um wieviele Einheiten der Produktionsfaktor 2 erhöht werden muss (bzw. gesenkt werden kann), wenn – bei gleichem Output (Produktionsmenge) – der Produktionsfaktor 1 um eine Einheit reduziert (bzw. erhöht) wird.

Die GRTS entspricht der Steigung der Isoquante in einem bestimmten Punkt.

Beispiel

Wir greifen das Beispiel zur Isoquante auf:

Der Rasen eines großen Fußballstadions mit 8.000 qm Fläche muss an einem Tag gemäht werden (das ist der Output). Zur Verfügung stehen

  • Arbeiter, die mit einem elektrischen Rasenmäher 100 qm je Stunde mähen und pro Arbeitsstunde bezahlt werden (Produktionsfaktor Arbeit) und
  • Rasenmäh-Roboter, die 200 qm je Stunde mähen und zu einer Mietgebühr je Stunde ausgeliehen werden können (Produktionsfaktor Kapital).

Mähen 10 Arbeiter jeweils 8 Arbeitsstunden, schaffen sie so mit 80 Std. × 100 qm/Std. die gesamte Fläche von 8.000 qm.

Wird nun der Einsatz der Arbeiter um eine Einheit (1 Stunde) reduziert, muss der Rasenmähroboter 1/2 Stunde eingesetzt werden (0,5 Std. × 200 qm/Std. = 100 qm).

Die Grenzrate der technischen Substitution ist - 0,5 / 1,0 = - 0,5.

In der Grafik zur Isoquante sieht man es besser, wenn man sich vorstellt, dass die Arbeiterstunden um 20 z. B. von 60 auf 40 reduziert werden; der Rasenmähroboter muss dann 10 Stunden mehr arbeiten, d. h. von 10 auf 20 Stunden erhöhen:

Isoquante

Es handelt sich hier um eine lineare Produktionsfunktion der Form y = 100 A + 200 R (mit y für Output, A für Arbeiterstunden und R für Roboterstunden); deshalb ist die GRTS konstant. Oft ist die GRTS aber nicht konstant und es liegt eine abnehmende GRTS vor (die Isoquante ist nicht gerade, sondern kurvig).

Alternativ wird für die GRTS auch der englische Begriff Marginal Rate of Technical Substitution (MRTS) verwendet.

Alternative Begriffe: Technische Rate der Substitution (TRS).