Hybridanleihe

Hybridanleihe Definition

Das "Hybrid" der Hybridanleihe deutet wiederum darauf hin, dass es sich nicht wie bei normalen Anleihen rein um Fremdkapital handelt, sondern ein gewisser Eigenkapitalcharakter gegeben ist.

Vergleichsmaßstab: normale Anleihe

Als Ausgangspunkt nochmals die Konditionen einer normalen Anleihe: Ein Unternehmen gibt beispielsweise Anleihen über 10 Mio. € aus mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem festen Zins von 4 % pro Jahr. Aus Sicht des Unternehmens sind die Anleihen Fremdkapital / Schulden. Im Insolvenzfall werden die Anleihen wie andere Schulden auch vorrangig bedient.

Also: feste Laufzeit mit anschließender Rückzahlung am Ende der Laufzeit, regelmäßige Zinszahlungen, Fremdkapital / Schulden, bei Insolvenz vorrangig bedient.

Mögliche Merkmale einer Hybridanleihe

Der besondere Charakter der Hybridanleihen kann darin bestehen, dass

  • Hybridanleihen sehr lange Laufzeiten (mehrere Jahrzehnte) haben oder sogar unbegrenzt laufen können,
  • die Hybridanleihen (im Insolvenzfall) nachrangig gegenüber anderen Schulden des Unternehmens (jedoch vorrangig zu den Eigentümern bzw. Aktionären) bedient werden,
  • die Zinszahlungen unter bestimmten Bedingungen ausgesetzt werden können (zum Beispiel bei einem negativen Jahresergebnis des Unternehmens),
  • gegebenenfalls eine vorzeitige Rückzahlung seitens des Unternehmens erfolgen kann.

Die Details regeln die jeweiligen Anleihebedingungen.

Hybridanleihen sind also in einer oder mehreren Eigenschaften anders als normale Anleihen; je mehr der oben genannten Merkmale eine Hybridanleihe erfüllt, desto mehr rückt sie vom Fremdkapital in Richtung Eigenkapital.

Das höhere Risiko (Nachrangigkeit, eventuelle Zinsaussetzung, lange Laufzeiten) wird in der Regel durch einen im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen höheren Zins vergütet.