Istkosten

Istkosten Definition

Istkosten bezeichnen die in einer abgelaufenen Abrechnungsperiode (z.B. einem Monat) angefallenen tatsächlichen Kosten – das Gegenstück sind die geplanten Kosten bzw. Plankosten, denen die Istkosten gegenüber gestellt werden können.

Die Istkosten ergeben sich, wenn man für alle eingesetzten Produktionsfaktoren die Istverbrauchsmengen (z.B. 100 l Rohöl) mit den jeweiligen Istfaktorpreisen (z.B. 1 €/l Rohöl) multipliziert.

Im Rahmen der Abweichungsanalyse kann dann untersucht werden, warum und in welcher Höhe die Istkosten von den verrechneten Plankosten und den Sollkosten abweichen: Mehrverbrauch (erhöhter Ausschuss)? höhere Faktorkosten (Löhne, Einkaufspreise für Material etc.)?.

Jedes Unternehmen benötigt (auch) eine Istkostenrechnung, aus mehreren Gründen:

  • für die Berechnung der Herstellungskosten, mit denen die Vorräte in der Buchführung und im Jahresabschluss bewertet werden (§ 253 Abs. 1 i.V.m. § 255 Abs. 2 HGB), sind die tatsächlich angefallenen Kosten, also Istkosten, zu verwenden (und wenn Materialien teurer geworden sind, werden die Vorräte damit höher bewertet);
  • für die Kontrolle der Produktkosten: die Kostenträger werden anhand der Istkosten nachkalkuliert ("Was hat die Herstellung der Autos wirklich gekostet im letzten Monat?");
  • für die Budgetkontrolle: wie hoch waren die budgetierten Kosten (z.B. Reisekosten) in einer Abteilung und wie hoch die tatsächlichen Kosten?

Istkosten Beispiel

Beispiel für Istkosten

Im Dezember 2011 ermittelt ein Taxiunternehmer, dass die Istkosten des Monats November 2011 1.500 € betragen haben: Istverbrauch in Höhe von 1.000 l Dieselkraftstoff × Istfaktorpreis in Höhe von 1,50 €/l Diesel.

Ggf. fallen noch andere Istkosten an, z.B. für Reparatur, Versicherung oder Kfz-Steuer.

Das Gegenstück zu den Istkosten sind die geplanten Kosten (Plankosten), mit denen die Istkosten im Rahmen des Controllings verglichen werden.

Vgl. auch Plankostenrechnung.