Just-In-Time

Just-In-Time Definition

Just-In-Time (kurz: JIT) ist ein Konzept der schlanken Produktion (Lean Production) und Logistik: Rohstoffe, Teile und ggfs. auch Produkte werden dann angeliefert, wenn sie benötigt werden.

Just-In-Time Beispiel

In der Automobilbranche bedeutet Just-In-Time z.B., dass der Stahl erst dann angeliefert wird, wenn er für die Karosseriepressung benötigt wird; ebenso werden die jeweils benötigten Sitze (z.B. Stoffsitze um 11:30 Uhr, Ledersitze um 11:32 Uhr, Sportsitze um 11:34 Uhr etc.) dann geliefert, wenn sie montiert werden müssen. In vielen Fällen liefern die Zulieferer direkt ans Fließband.

Diese Anlieferung gleich auch in der richtigen Reihenfolge durch den Lieferanten nennt man Just-in-Sequence (kurz: JIS); Just-in-Sequence ist also ggü. Just-in-Time zusätzlich noch vorsortiert und erfordert noch weniger Vorarbeit im belieferten Unternehmen (dafür mehr im liefernden Unternehmen).

Das erfordert eine ungeheure Koordination aller Beteiligten: die einzelnen Zulieferer müssen genau wissen, welche Autos an dem Tag "dran sind" und ihre Produktion und Lagerhaltung entsprechend planen.

Der Vorteil für das Unternehmen ist v.a., dass keine (großen) Lagerbestände mehr benötigt werden; dadurch reduziert sich das gebundene Kapital (das Unternehmen benötigt weniger Kapital, z.B. weniger Kredite) und auch die Lagerfläche.

Allerdings muss alles perfekt funktionieren: kommt die Lieferung zu spät (z.B. LKW im Stau oder Streik), steht die gesamte Produktion (dem kann man mit kleinen Zwischenlagern entgegenwirken).

Just-In-Time ist nicht auf Produktionsbetriebe beschränkt: auch ein Onlineshop könnte z.B. erst dann bei seinem Lieferanten bestellen, wenn ein Kunde bei ihm bestellt hat (und ggfs. direkt von diesem Lieferanten an den Endkunden liefern lassen). Dadurch verringert sich für den Händler das Risiko, die "falschen" (schwer verkäuflichen, veralteten etc.) Produkte auf Lager zu haben.

Alternative Begriffe: fertigungssynchrone Beschaffung, produktionssynchrone Beschaffung.