Kostenverlauf

Kostenverläufe Definition

Der Kostenverlauf spiegelt wider, wie sich die Kosten mit einer Änderung der Ausbringungsmenge (z. B. produzierte Stückzahl) ändern.

Man unterscheidet

  • proportionale / lineare (eine um 10 % höhere Stückzahl führt zu 10 % höheren Kosten, Stückzahl und Kosten steigen also gleich stark in % ausgedrückt),
  • degressive (die Kosten steigen weniger stark als die Stückzahl, z. B. 10 % mehr Stück und nur 5 % mehr Kosten),
  • progressive (die Kosten steigen stärker stark als die Stückzahl, z. B. 10 % mehr Stück, aber 15 % mehr Kosten) sowie
  • regressive (ein theoretischer Spezialfall)

Kostenverläufe.

Kostenverläufe lassen sich mathematisch mit einer Kostenfunktion darstellen und dann grafisch abbilden.

Es kommt darauf an, worauf man sich bezieht:

Zunächst sind i. d. R. die Gesamtkosten gemeint, die sich aus Fixkosten (wie Miete, Leasing oder Abschreibungen) und variablen Kosten (wie Material oder Zeitlohn) zusammensetzen.

Dabei sind die variablen Kosten per Definition die Kosten, die sich mit der produzierten Stückzahl verändern während die Fixkosten ebenfalls per Definition die Kosten sind, die sich nicht mit der produzierten Stückzahl verändern.

Des weiteren interessiert man sich dann für die Kosten pro Stück. Hat man z. B. einen degressiven Kostenverlauf, bedeutet das, dass die Gesamtkosten mit der Stückzahl unterproportional steigen.

Beispiel

Ausgangssituation: 100.000 € Gesamtkosten und 100.000 produzierte Stück bedeutet Kosten von 100.000 € / 100.000 Stück = 1 € je Stück.

Wenn eine Erhöhung der Stückzahl um 10 % auf 110.000 Stück nur zu einer Kostenerhöhung um 4,5 % auf 104.500 € führt (degressiv), sind das pro Stück 104.500 € / 110.000 Stück = 0,95 € je Stück.

Das ist dann das, was mehr interessiert als die Gesamtkosten. Das Unternehmen kann bei niedrigeren Stückkosten (und gleichen Verkaufspreisen) mehr Geld verdienen oder günstiger anbieten (und dadurch Kunden und Marktanteile gewinnen).

Alternative Begriffe: Gesamtkostenverlauf.