Risikomanagement

Risikomanagement Definition

Ein Unternehmen ist meist in allen Bereichen Risiken im Großen und im Kleinen ausgesetzt: Forderungen fallen aus, Märkte wandeln sich, Konkurrenten greifen nach Marktanteilen, Kreditkosten steigen, Produkthaftungsfälle treten auf, Wechselkurse und Einkaufspreise schwanken etc.

Das Risikomanagement bzw. Risikomanagementsystem (RMS) bezeichnet das systematische Erkennen, Analysieren, Bewerten und den Umgang mit diesen Risiken.

Das Unternehmen kann

  • Risiken bewusst akzeptieren, z.B. Neukunden bis zu einem Bestellwert von 1.000 € ohne Kreditprüfung annehmen
  • Risiken vermeiden, z.B. riskante Geschäfte mit zweifelhaften Vertragspartnern nicht eingehen
  • Risiken reduzieren, z.B. durch organisatorische Maßnahmen wie Kreditprüfung oder durch Sicherungsinstrumente wie Derivate
  • Risiken auf Dritte verlagern, z.B. durch Versicherungen
  • Risiken diversifizieren (sich ausgleichen lassen).

Ein funktionierendes Risikomanagementsystem ist im ureigensten Interesse jedes (größeren) Unternehmens, die Verpflichtung, ein solches einzurichten und zu unterhalten wird für Kapitalgesellschaften auch aus der Sorgfaltspflicht eines "ordentlichen Geschäftsmannes / Geschäftsleiters" abgeleitet (vgl. § 43 Abs. 1 und 2 GmbHG, § 93 Abs. 1 Satz 1 AktG).

Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien sind explizit durch § 91 Abs. 2 AktG verpflichtet, ein Risikofrüherkennungssystem zu haben, das sich auf bestandsgefährdende Risiken, die zur Insolvenz führen können, fokussiert.