Substitutionsgüter

Substitutionsgüter Definition

Substituieren heißt ersetzen, also sind Substitutionsgüter Güter, die sich gegenseitig ersetzen können bzw. austauschen lassen, z. B. Flugreisen durch Bahnreisen oder Autoreisen (innerhalb Deutschlands bzw. innerhalb eines gewissen Radius), PCs durch Notebooks oder Kugelschreiber durch Füller etc.

Der Begriff wird oft auf Haushalte und Konsumgüter bezogen, ist aber auch in der Industrie relevant: Öl kann als Energieträger durch Gas ersetzt werden, Stahl durch Aluminium, Schrauben und Nieten durch Klebstoffe usw.

Substitutionsgüter bedienen dasselbe Bedürfnis, wenn auch eventuell auf ganz unterschiedlichen Arten (z. B. kann das Bedürfnis nach Unterhaltung durch eine Kinokarte, eine Theaterkarte oder ein Konzertticket bedient werden).

Die Kreuzpreiselastizität ist positiv (d. h., wird ein Gut teurer, wird das Substitut mehr nachgefragt: werden Flüge teurer, werden mehr Bahnreisen verkauft).

Dass es auf einem Markt überhaupt Substitutionsgüter gibt, ist wichtig; der Wettbewerb kommt dann nicht nur daher, dass mehrere Unternehmen Produkt A herstellen, sondern auch dadurch, dass Produkt A durch Produkt B ersetzt werden kann (wenn z. B. alle Produkt A - Anbieter teuer sind oder schlechte Qualität liefern).

Wenn Substitutionsgüter existieren, ist die Preiselastizität i. d. R. größer als ohne (d. h., die Nachfrage nach dem Gut reagiert stärker auf Preiserhöhungen und sinkt entsprechend deutlich).

Der Begriff perfekte Substitute wird mit zwei Bedeutungen verwendet: zum einen, wenn das Substitut genau so gut und auch nicht teurer ist (im obigen Beispiel mit den Flugreisen liegt kein perfektes Substitut vor, da die Bahnreise oder Autoreise ggfs. länger dauert und damit in dem Sinne nicht so gut wie das ersetzte Produkt ist). Zum anderen (und häufiger) im Zusammenhang mit Indifferenzkurven, wenn der Konsument bereit ist, perfekte Substitute in einem konstanten Verhältnis zu tauschen, z. B. 1 zu 1.

Substitutionsgüter ist ein Begriff aus der VWL (wie generell "Güter"); Marketingleute, die z. B. ein Ersatzangebot für ein Konkurrenzprodukt auf den Markt bringen wollen, sprechen eher von Substitutionsprodukten.

Das Gegenstück sind Komplementärgüter (Güter, die sich ergänzen wie Rasierklingen und Rasierschaum).

Alternative Begriffe: Substitute, substitutive Güter, Substitutionsprodukte.