Umlaufintensität

Definition Umlaufintensität

Die Umlaufintensität bzw. Umlaufquote als eine der Vermögensstrukturkennzahlen zeigt das Verhältnis des Umlaufvermögens zum Gesamtvermögen (Bilanzsumme).

Die Höhe der Umlaufintensität lässt Schlüsse über die Kapitalbindung und Kostenflexibilität eines Unternehmens zu.

Alternative Begriffe: Intensität des Umlaufvermögens, Umlaufvermögensintensität.

Formel für Umlaufintensität

Umlaufintensität = Umlaufvermögen / Gesamtvermögen.

Der Wert des Umlaufvermögens entspricht dem Buchwert der unter Umlaufvermögen (§ 266 Abs. 2 B. HGB) in der Bilanz zum Bilanzstichtag subsumierten Bilanzposten, d.h., er umfasst Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände, (Kurzfristige) Wertpapiere sowie Kassenbestand und Bankguthaben.

Das Gesamtvermögen entspricht der Bilanzsumme.

Beispiel: Berechnung der Umlaufintensität

Beispiel: Berechnung der Umlaufintensität

Zum 31. Dezember 2010 liegt für ein Unternehmen folgende Bilanz vor:

Bilanz zur Berechnung der Umlaufintensität
Aktiva   Passiva  
840 500
   
60 200
40 100
60 200
  1.000   1.000

Berechnung Umlaufintensität

Die Umlaufintensität beträgt (60 + 40 + 60)/1.000 = 16 % (ein sehr geringer Wert).

Interpretation der Umlaufintensität

Die Höhe der Umlaufintensität ist von der Branche abhängig: ein Handelsunternehmen wird aufgrund der hohen Vorratsbestände eine höhere Umlaufintensität aufweisen als ein Maschinenbauunternehmen.

Hohe Umlaufintensität

Eine hohe Umlaufintensität – d.h. ein hoher Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtvermögen – bedeutet:

  • eine kurzfristige Kapitalbindung: Kundenforderungen und Vorräte werden verhältnismäßig schnell in liquide Mittel verwandelt;
  • geringe Fixkosten (in Form der Abschreibungen);
  • eine geringe Kostenremanenz: nimmt der Umsatz ab, können die Bestände und Kosten aufgrund ihres variablen Charakters entsprechend kurzfristig angepasst werden;
  • ggf. geringer Kapitalbedarf für Ersatzinvestitionen.

In den meisten Fällen ist eine hohe Umlaufintensität aufgrund der genannten Aspekte positiv zu beurteilen; u.U. kann sie jedoch auch auf hohe bzw. überhöhte Lagerbestände oder ausstehende Forderungen bei Kunden hindeuten.

Insofern ist diese Kennzahl im Zeitverlauf zu vergleichen und im Kontext zu betrachten:

Erhöht sich der Umsatz, wird sich in der Regel auch das Umlaufvermögen erhöhen, da höhere Vorratsbestände benötigt werden und höhere Kundenforderungen vorliegen. Beide Bilanzposten gehören zum Umlaufvermögen.

Niedrige Umlaufintensität

Eine außergewöhnlich niedrige Umlaufintensität bedeutet im Umkehrschluss eine entsprechend hohe Anlagenintensität mit den dort beschriebenen Folgen.

Allerdings kann ein gesunkene Umlaufintensität auch positive Ursachen haben, z.B. wenn

  • eine Lagerbestandsoptimierung oder Umstellung auf just-in-time-Produktion zu sinkenden Vorratsbeständen geführt hat oder
  • der Forderungsbestand durch kürzere Zahlungsfristen oder ein straffes Mahnwesen reduziert werden konnte.