Gap-Analyse
Gap-Analyse Definition
Die Gap-Analyse (dt.: Lückenanalyse) ist ein Controlling- bzw. Managementinstrument.
Man gleicht Prognose und Zielwert für ein strategisches Ziel (z.B. Absatz, Umsatz, Marktanteil) ab, schaut, ob eine Lücke vorliegt und überlegt, wie diese geschlossen werden kann.
Beispiel
Die Planung eines Unternehmens sieht für das Jahr 03 einen Umsatz von 12 Mio. € vor. Der Umsatz im laufenden Jahr 01 ist 10 Mio. €; das jährliche durchschnittliche Umsatzwachstum der letzten Jahre war 3 %.
Prognostiziert man auf dieser Basis (ohne Maßnahmen oder Änderungen) den Umsatz für 03, ergibt sich ein zu erwartender Umsatz von 10,3 Mio. € in 02 und von 10.609.000 € in 03.
Zum Zielwert von 12 Mio. € besteht eine Lücke ("Gap") von ca. 1,4 Mio. €.
Man nimmt nun zum einen eine neue Prognose vor, die darauf basiert, dass das sog. Grundgeschäft (bestehende Produkte, Märkte, Zielgruppen) zwar ohne weiterreichende Maßnahmen oder Entscheidungen fortgeführt wird, allerdings intensiver und optimiert (z.B. indem der Vertrieb besser gesteuert wird); Angenommen, man würde damit auf einen prognostizierten Umsatz von 11 Mio. € in 03 kommen, bestünde eine sog. operative Lücke in Höhe von ca. 400.000 €, die ohne strategische Neuausrichtung des Unternehmens geschlossen werden kann.
Zum anderen kann man eine Projektion vornehmen, die – zusätzlich zu den o.g. intensiveren Bemühungen im Bestandsgeschäft – das Potenzial neuer Strategien, neuer Produkte und neuer Märkte mit einbezieht; die sog. strategische Lücke würde im Beispiel ca. 1 Mio. € betragen (Differenz von 11 auf 12 Mio. €). Das Management muss dann entsprechende Maßnahmen einleiten oder kann sich natürlich auch dafür entscheiden, die (strategische) Lücke nicht zu schließen (und auf entsprechende Veränderungen, Investitionen, Risiken u.s.w. zu verzichten).