Geschäftsmodellinnovation

Geschäftsmodellinnovation Definition

Bei einer Geschäftsmodellinnovation wird kein Produkt neu erfunden, sondern es wird Bestehendes neu kombiniert, um Kunden einen Mehrwert / Zusatznutzen oder niedrigere Preise zu bieten (und dadurch dem Unternehmen neue Geschäftschancen zu ermöglichen).

Beispiele

"Kaffeekapselkonzept": Kaffee und Kaffeemaschinen gab es schon lange, aber das Konzept (jeweils frische Zubereitung, verschiedene Sorten, Lifestyle-Positionierung, online bestellbar, schöne Maschinen etc.) war eine Geschäftsmodellinnovation.

Es werden Lieder einzeln digital verkauft statt ganze Alben auf CD.

Musik kann für eine monatliche Flatrate konsumiert werden, statt Lieder oder Alben zu kaufen.

Fahrdienstvermittler bieten online eine Plattform, über die Fahrten bestellt und an Fahrer vermittelt werden. Dafür erhält der Vermittler eine Provision.

Unterkünftevermittler bieten online gegen Provision eine Plattform, über die weltweit Ferienwohnungen gebucht und vermietet werden können.

Es wird also die Logik, wie man mit etwas Geld verdienen kann, geändert.

Oft werden dadurch die etablierten Anbieter bedrängt: das Taxi-Gewerbe durch Fahrdienstvermittler, Hotels durch Unterkünftevermittler, Plattenläden durch Download-Plattformen und Streamingdienste.

Da kein neues Produkt erfunden wurde, ist der Schutz (durch Patente o. ä.) gering; deshalb müssen Unternehmen ihre Innovationen schnell (weltweit) ausrollen, um den Markt zu besetzen; für Nachahmer ist dann – gerade bei digitalen Geschäftsmodellen – oft kein Platz mehr.

Aus relativ einfachen Ideen sind so einige milliardenschwere Unternehmen entstanden.

Viele der obigen Beispiel sind "digital". Ganz neu sind derartige Innovationen allerdings nicht, es gab sie auch in der analogen Welt: so waren Discounter oder Leasing in gewisser Weise ebenfalls Geschäftsmodellinnovationen (ohne dass man sie damals so genannt hätte).