Konjunkturindikatoren

Konjunkturindikatoren Definition

Die Konjunktur meldet sich nicht aktuell ("Jetzt ist Hochkonjunktur"); um die aktuelle Lage bzw. Konjunkturphase – Aufschwung, Hochkonjunktur, Abschwung oder Rezession – erkennen und vor allem auch die künftige Entwicklung einschätzen (und darauf reagieren) zu können, werden Konjunkturindikatoren (Anzeichen, Belege) betrachtet.

Diese basieren auf (amtlichen) Statistiken oder Umfragen.

Manche Konjunkturindikatoren deuten eine Entwicklung bzw. den Eintritt in eine neue Konjunkturphase bereits früh an, andere messen den aktuellen Zustand, wenn er da ist und wiederum andere laufen hinterher und bestätigen die vorhergehende „Diagnose“.

Früh-, Präsenz- und Spätindikatoren

Zu den Konjunkturindikatoren gehören

  • Frühindikatoren (gehen der Konjunktur voraus) wie die Auftragseingänge oder der ifo Geschäftsklimaindex;
  • Präsenzindikatoren (gehen mit der Konjunktur einher) wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Leistungsbilanzsalden, Konsumausgaben;
  • Spätindikatoren (folgen der Konjunktur mit Verzögerung nach) wie die Zahl der Arbeitslosen oder Insolvenzen (eigentlich sind das bereits die Folgen / Konsequenzen), die Lohnentwicklung oder die Inflation.

Beispiel

Beispiel: Konjunkturindikatoren

Nach dem 2. Quartal 01 wird festgestellt, das die Auftragseingänge (für Maschinen, Bauten und so weiter) in einer Volkswirtschaft gegenüber dem 1. Quartal um 20 % eingebrochen sind.

Das ist ein Frühindikator für eine negative wirtschaftliche Entwicklung (weniger Aufträge – weniger Produktion und Absatz).

Nach dem 3. Quartal 01 wird festgestellt, dass das Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal um 20 % gegenüber dem 2. Quartal zurückgegangen ist (wir nehmen vereinfachend an, dass im 3. Quartal die Aufträge vom 2. Quartal abgearbeitet werden). Das ist ein Präsenzindikator; er misst, wie die Konjunktur aktuell ist.

Nach dem 4. Quartal 01 wird festgestellt, dass die Zahl der Arbeitslosen gestiegen ist. Das ist ein Spätindikator, der die schlechte wirtschaftliche Entwicklung widerspiegelt.

Die Kette ist: Weniger Auftragseingänge – weniger Produktion und Absatz – weniger Arbeitskräfte, die benötigt werden. An den Auftragseingängen konnte man es bereits früh erkennen.