Rastersystem
Rastersystem Definition
Ein Rastersystem in der Logistik bedeutet: von jedem Punkt (zum Beispiel Standort, Lager, Flughafen) kann jeder andere Punkt des Rastersystems direkt angesteuert werden.
Beispiel
Eine kleine Fluggesellschaft fliegt 3 Flughäfen an: A, B und C.
Ist die Logistik als Rastersystem organisiert, bedeutet das:
Es gibt – jeweils in beide Richtungen – eine Verbindung von A nach B, von A nach C und von B nach C.
In Summe sind das 3 × 2 = 6 Verbindungen: A - B, B - A, A - C, C - A, B - C und C - B.
Und analog bei Lagerstandorten mit LKW-Verbindungen.
Gegenstück
Das Gegenstück zum Rastersystem ist das Hub-and-Spoke-System, bei dem der Transport über einen zentralen Knotenpunkt als Zwischenstation erfolgt und nicht jeder Punkt mit jedem anderen direkt verbunden ist.
Vorteile und Nachteile
Vorteile (gegenüber dem alternativen Hub-and-Spoke-System):
- Passagiere oder Waren nehmen immer den direkten, kürzesten (und meist auch schnellsten) Weg;
- gut geeignet bei hoher Auslastung der einzelnen Strecken (volles Flugzeug, vollgepackter LKW).
Nachteile:
- mehr Touren;
- mehr Transportmittel (Flugzeuge, LKW) notwendig;
- Gefahr von gering ausgelasteten Flügen / Fahrten bis hin zu Leerfahrten (LKW auf der Rückfahrt).
Steigt die Anzahl der Standorte an, steigt die Anzahl der Verbindungen überproportional stark an:
Oben waren es bei 3 Standorten 6 Verbindungen.
Bei 4 Standorten sind es bereits 4 × 3 = 12 Verbindungen (von jedem der 4 Standorte bestehen jeweils 3 Verbindungen zu den anderen Standorten); ein Standort mehr bedeutet hier also eine Verdopplung der Verbindungen.
Bei 5 Standorten sind es 5 × 4 = 20 Verbindungen.
Bei 6 Standorten sind es 6 × 5 = 30 Verbindungen (gegenüber unserem Beispiel wurde die Anzahl der Standorte von 3 auf 6 verdoppelt, die Anzahl der Verbindungen hat sich aber von 6 auf 30 verfünffacht). Und so weiter.