Staatsquote
Staatsquote Definition
Die Staatsquote ist der prozentuale Anteil der Ausgaben des Staates (Bund, Länder und Gemeinden sowie Sozialversicherung; ohne öffentliche Unternehmen), im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt und ist ein Indikator für den Umfang und die wirtschaftliche Bedeutung der Staatstätigkeit.
Zu den Staatsausgaben zählen
- Personalausgaben (Beamte), Sachausgaben (Polizeiuniformen, Schulkreide),
- Investitionen (in Schulen, Universitäten, Brücken),
- Sozialleistungen und Subventionen; diese werden im Gegensatz zu den anderen Ausgaben durch die Empfänger (Menschen und Unternehmen) "nochmals ausgegeben".
Beispiel
Das Bruttoinlandsprodukt einer Volkswirtschaft (vereinfacht: der Wert aller im Inland hergestellten Güter und erbrachten Dienstleistungen, die an Endverbraucher verkauft wurden) betrage in einem Jahr 1.000 Mrd. €, die Staatsausgaben seien 400 Mrd. €.
Dann ist die Staatsquote 400 Mrd. € / 1.000 Mrd. € = 0,4 = 40 %.
Ermittlung
Die Staatsquote wird in der Regel auf Basis der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR), alternativ auf Basis der Finanzstatistik ermittelt.
Bedeutung der Staatsquote
Die Staatsquote ist in den meisten europäischen Ländern hoch (in Deutschland zum Beispiel auf VGR-Basis regelmäßig um die 45 %). Das bedeutet, das der Staatshaushalt große direkte Bedeutung für die Wirtschaft und Konjunktur hat. Die Staatsquote in den USA ist gewollt geringer (weniger staats-, mehr wirtschaftsorientiert), in vielen anderen (Entwicklungs- oder Schwellen-)Ländern ist eine niedrige Staatsquote auch Ausdruck eines (finanz)schwachen oder noch nicht ausgebauten Staates.