Stufenzinsanleihe

Stufenzinsanleihe Definition

Eine Stufenzinsanleihe ist eine „normale“ Anleihe mit einer Besonderheit.

Üblicherweise geben Staaten, Unternehmen oder Banken Anleihen aus, die dem Anleger einen festen Zinssatz von zum Beispiel 3 % jährlich über 5 Jahre Laufzeit bieten (es gibt aber auch Anleihen mit variablem, im Vorhinein noch unbekannten zukünftigen Zinssatz).

Zinstreppe

Bei einer Stufenzinsanleihe ist der Zinssatz nicht einheitlich über die gesamte Laufzeit, sondern ändert sich in Stufen auf einer Zinstreppe.

In der Regel steigt der Zins an (zum Beispiel erst 2 %, dann 3 %) und man spricht in diesem Fall auch von einer Step-up-Anleihe.

Der Zins kann aber auch die Treppe hinuntergehen, also fallen (zum Beispiel erst 3 %, dann 2 %); das ist dann eine Step-down-Anleihe.

Gründe

Ein Grund für Stufenzinsanleihen in Form von Step-up-Anleihen aus Sicht des Unternehmens könnte sein, dass die Zinsbelastung am Anfang niedriger ist als bei einem einheitlichen Zinssatz und dafür später höher, wenn das Unternehmen diese höheren Zinskosten nach einer Wachstumsphase besser tragen kann.

Umgekehrt könnte ein Grund für Stufenzinsanleihen in Form von Step-down-Anleihen aus Sicht des Unternehmens sein, dass das Unternehmen eine aktuell starke Phase mit hohen Erträgen nutzt, um Investitionen zu finanzieren; die hohe Zinsbelastung am Anfang mindert die Gewinne und damit die aktuelle Steuerlast.

Beispiel

Beispiel: Stufenzinsanleihe

Ein Unternehmen gibt eine Anleihe über insgesamt 1 Mio. € aus, aufgeteilt in 1.000 Teilbeträge zu 1.000 €; die Laufzeit beträgt 3 Jahre.

Im ersten Jahr ist der Zins 2 %, im zweiten Jahr 2,5 % und im dritten Jahr 3 %.

Ein Anleger, der am 1. Januar 01 eine Anleihe über 1.000 € vom Unternehmen erwirbt, erhält am 31. Dezember 01 20 € Zinsen, am 31. Dezember 02 25 € Zinsen und am 31. Dezember 03 30 € Zinsen sowie die 1.000 € zurück, also in Summe 1.030 €.