Verhaltensökonomie

Verhaltensökonomie Definition

Die Volkswirtschaft geht traditionell davon aus, dass auf Märkten ausschließlich Menschen vom Typ Homo oeconomicus agieren; das heißt, sie sind sehr gut informiert, denken rational und wirtschaftlich und handeln eigennützig.

Daraus werden viele volkswirtschaftliche Modelle und Theorien abgeleitet, die alle auf dieser Annahme des Homo oeconomicus beruhen.

Annahmen der Verhaltensökonomie

Im Gegensatz dazu geht die Verhaltensökonomie (Behaviorial Economics) davon aus, dass Menschen

  • nicht immer nur eigennützig sind, sondern in vielen Situationen auch sozial, selbstlos, fair;
  • nicht immer rational denken und handeln, sondern sich durch Emotionen, Werbung etc. beeinflussen lassen;
  • nicht immer gut informiert sind, weil sie keine Zeit oder Lust haben oder zu müde sind, Preise und Qualitäten ausgiebig zu vergleichen oder Märkte (beispielsweise Handytarife) schlecht durchschaubar sind.

Mit anderen Worten: Konsumenten entscheiden einfach mal aus dem Bauch heraus (ohne sich vor einem Kauf lange zu informieren), verschieben Entscheidungen, die sie eigentlich treffen sollten, auf die lange Bank („Altersvorsorge – ist ja noch lange hin …“), zahlen auch mal höhere Preise, wenn etwas fair gehandelt wird usw.

Ökonomie und Psychologie

Die Verhaltensökonomie versucht, Ökonomie und Psychologie bzw. die unterschiedlichen Pole des Menschen zu vereinen.

Andere Wirtschaftsbereiche

Das Marketing hat übrigens schon seit langem die Psychologie entdeckt, um das Verhalten von Käufern zu modellieren und zu beeinflussen.

Alternative Begriffe: Verhaltensökonomik.