Asset Deal

Asset Deal Definition

Asset Deal bezeichnet eine Form des Unternehmenskaufs; die Wirtschaftsgüter des Kaufobjekts – Vermögen und Schulden – werden einzeln erworben.

Das Gegenstück ist der Share Deal (die Anteile werden gekauft).

Beispiel

Beispiel: Asset Deal

A hält 100 % der Anteile an der Auto GmbH. Diese besitzt 10 Autos, die sie als Leihwagen vermietet, ein Darlehen in Höhe von 100.000 € sowie einen Kundenstamm (auf Vertragsbasis) mit 100 Kunden, sonst nichts. Es gibt 2 Mitarbeiter.

Die Leihwagen GmbH kauft der Auto GmbH die 10 Autos für 300.000 € ab, den Kundenstamm für 200.000 € (die Verträge werden unter Zustimmung der Kunden übertragen) und übernimmt das Darlehen (dafür werden ihr 100.000 € gutgeschrieben), sie bezahlt in Summe 400.000 €; zudem übernimmt sie die Arbeitsverträge der 2 Mitarbeiter.

Die Leihwagen GmbH hat somit indirekt das gesamte Leihwagen-Geschäft der Auto GmbH übernommen, in dem sie alles einzeln gekauft hat.

Alternativ hätte sie auch A die Anteile an der Auto GmbH abkaufen können (Share Deal).

Bilanzierung

Die Leihwagen GmbH nimmt die Vermögensgegenstände und Schulden der Auto GmbH in ihre Bilanz auf.

In viele Fällen zahlt der Käufer einen Betrag, der über die Werte der einzelnen Vermögensgegenstände abzüglich der Schulden hinausgeht, den sogenannten entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwert, der nach § 246 Abs. 1 Satz 4 HGB im Bilanzposten Geschäfts- oder Firmenwert (§ 266 Abs. 2 A. I. 3. HGB) bilanziert wird.

Gründe für Asset Deal

Der Asset Deal scheint umständlich, hat aber seine Gründe: man weiß genau, was man kauft und sich einhandelt (während man das beim gesamten Unternehmenskauf per Share Deal nicht weiß, da ein Unternehmen zahlreiche rechtliche Verpflichtungen / Risiken / Altlasten haben kann, die man unwissend / ungewollt mit kauft).

Zudem gibt es steuerliche und bilanzielle Gründe für einen Asset Deal.