Logistikkosten

Logistikkosten Definition

Logistikkosten umfassen vor allem die Kosten von Lagerhaltung, Kommissionierung, Transportverpackung und -versicherung, Transport (Paketdienst, Spedition, eigene LKW), Retouren und Verwaltung (Planung, Management und Logistik-Controlling).

Dabei denkt man zwar instinktiv vor allem an die Distributionslogistik (die Ware zum Kunden bringen), dazu gehören aber auch die Kosten der Beschaffungs-, Produktions- und gegebenenfalls Entsorgungslogistik.

Die meisten Logistikkosten kann man direkt sehen (Rechnungen, Gehaltsabrechnungen), manche sind nicht so offensichtlich (vor allem die Kapitalbindung im Lager; wenn der Lagerbestand 1 Mio. € ist, muss dieser Betrag mit Krediten oder Ähnlichem finanziert werden; bei 4 % Zinsen wären das 40.000 Euro jährlich).

Die Bedeutung von Logistikkosten ist generell groß; bei Versand- bzw. Onlinehändlern ist sie sehr groß und ihre Höhe bzw. deren Kontrolle kann darüber entscheiden, ob sich das Unternehmen in der Gewinn- oder Verlustzone befindet.

Beispiel

Beispiel Logistikkosten

Wenn man den Weg einer 1-Liter-Packung Schokoladeneis vom Hersteller bis zum Supermarkt einer Supermarktkette verfolgt, könnten aus Sicht der Supermarktkette folgende Logistikkosten anfallen (Annahme: der Eishersteller hat in das Zentrallager der Supermarktkette geliefert):

  • Einlagerungsvorgang im Zentrallager (das Eis muss in den Kühlraum);
  • Lager- und Kühlkosten für das Eis im Zentrallager;
  • Kapitalbindungskosten im Zentrallager (das Eis muss vorfinanziert bzw. beim Lieferanten bezahlt werden, bis es beim Verkauf an Kunden Geld einbringt);
  • Kommissionierungskosten im Zentrallager;
  • Transportkosten vom Zentrallager zum Supermarkt (Spedition);
  • Einräumen bzw. Einlagerung (Personalaufwand) in den Kühltruhen des Supermarkts;
  • Lager- und Kühlkosten für das Eis im Supermarkt (Miete, Strom);
  • Kapitalbindungskosten im Supermarkt;
  • Überwachung des Mindesthaltbarkeitsdatums; Entsorgung verdorbener Ware.