Investition und Finanzierung

Finanzierung und Investition

Investition und Finanzierung als Teilgebiet der Finanzwirtschaft stehen sich spiegelbildlich gegenüber: während Finanzierung die Bereitstellung finanzieller Mittel beschreibt, stellt eine Investition die Verwendung finanzieller Mittel dar.

Bei der Abstimmung einer Investition mit ihrer Finanzierung sind mehrere Punkte zu beachten:

Übereinstimmende Laufzeiten (Fristenkongruenz)

Die Laufzeit der Finanzierung (z.B. mittels eines Bankdarlehens) sollte mit der Nutzungsdauer des Investitionsobjekts übereinstimmen.

Beispiel: übereinstimmende Laufzeiten

Ein Taxiunternehmer schafft sich kreditfinanziert einen neuen PKW an, der voraussichtlich über 3 Jahre genutzt werden kann.

Während der 3-jährigen Nutzungsdauer wird aus den mit dem Taxi erzielten Einnahmen der Kredit bedient, d.h. es werden Zinsen und Tilgungen geleistet.

Würde der Kredit länger als 3 Jahre laufen, stellt sich die Frage, aus welchen Mitteln er weiter bedient werden soll, da Einnahmen aus einem nach 3 Jahre fälligen neuen Taxi wiederum für einen neuen Kredit benötigt werden.

Die Schulden des Unternehmers würden sich immer weiter aufbauen.

Verhältnis zwischen Investitionserträgen und Finanzierungskosten

Die Investitionsrendite sollte über den Finanzierungskosten liegen.

Beispiel: Zusammenhang zwischen Investitionsrendite und Finanzierungskosten

Einem Investor wird angeboten, in eine vermietete Immobilie zu einem Kaufpreis von 1 Mio. Euro zu investieren. Die jährlichen Nettomieterträge (nach Abzug der laufenden Betriebskosten) betragen 50.000 Euro, d.h. die jährlichen Mietrendite beträgt 5 %.

Die Investition in das Mietobjekt ist für den Investor nur dann sinnvoll, wenn seine Finanzierungskosten unter der Investitionsrendite von 5 % liegen.

Würde ihm seine Hausbank einen Kredit zu 7 % Zinsen anbieten, würde er die Investition ablehnen (sofern nicht noch weitere Effekte wie z.B. Wertsteigerungen der Immobilie einzubeziehen sind).