Kontokorrentkredit

Kontokorrentkredit Definition

Ein Kontokorrentkredit wird auch als Überziehungskredit oder Dispositionskredit (kurz: "Dispokredit") bezeichnet.

Die Bank erlaubt dem Kunden die Überziehung seines Bankkontos (d.h. das Entstehen eines Negativsaldos auf dem Kontokorrentkonto) bis zu einer im Voraus festgelegten Grenze (Kreditlimit).

Der Kontokorrentkredit dient i.d.R. der kurzfristigen Finanzierung, ist mit hohen Kosten verbunden, dafür aber flexibel in Höhe und Laufzeit.

Vorteile und Nachteile

Nachteile

Die Zinsen bzw. Kreditkosten für den Kontokorrentkredit sind in der Regel sehr hoch (oftmals im zweistelligen Prozentbereich). Es handelt sich um eine der teuersten Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen.

Es kann jedoch z.B. sinnvoll sein, den teuren Kontokorrentkredit in Anspruch zu nehmen, um die Lieferantenrechnungen innerhalb der Skontofrist zahlen zu können, da die Zinsen bzw. Kosten des nicht genutzten Skontoabzugs i.d.R. noch höher sind (vgl. Beispiel Lieferantenkredit).

Vorteile

Eine Zinsbelastung erfolgt nur in Höhe des tatsächlich in Anspruch genommenen Überziehungskredits sowie nur für den beanspruchten Zeitraum.

Vergleich mit Bankdarlehen

Ein üblicher Bankkredit hingegen hat einen festen Betrag, eine feste Laufzeit (z.B. 3 Jahre) und eine feste Tilgungsvereinbarung.

Wird der Kredit entgegen der Planung des Unternehmens nicht mehr oder zumindest nicht mehr in der Höhe benötigt, müssen die Zinsen trotzdem bezahlt werden.

Der Kontokorrentkredit kann somit dazu dienen, kurzfristige Finanzierungsengpässe abzudecken, ohne dass sich das Unternehmen langfristig verschuldet.

Bilanzierung Kontokorrentkredit

Der Ausweis eines zum Bilanzstichtag in Anspruch genommenen Kontokorrentkredits (d.h. eines negativen Banksaldos) erfolgt in dem Bilanzposten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gemäß § 266 Abs. 3 C. 2. HGB.