Akzeleratoreffekt
Akzeleratoreffekt Definition
Der Akzeleratoreffekt (Akzelerator: Beschleuniger) beschreibt folgenden Zusammenhang:
Eine Erhöhung des Volkseinkommens (mehr Geld) bewirkt eine höhere Nachfrage der Haushalte (mehr Konsum).
Dies wiederum führt zu höheren Investitionen der Unternehmen (diese bauen Werke, kaufen Maschinen und stellen Mitarbeiter ein, um die Konsumgüter herzustellen).
Das wiederum erhöht das Volkseinkommen und so weiter.
Alternative Begriffe: Akzelerator-Effekt.
Voraussetzung und Einordnung
Die Erhöhung des Volkseinkommens kann vor allem aus dem Multiplikatoreffekt herrühren, also daher, dass beispielsweise eine Erhöhung der Staatsausgaben eine Erhöhung des (Volks-)Einkommens um ein Mehrfaches (Multiplikator) bewirkt, so dass diese Hand in Hand gehen.
Das Ganze funktioniert nur, wenn die Auslastung der Unternehmen vorher sehr hoch ist (wenn diese zum Beispiel nur bei 60 % läge, gäbe es keinen Grund, zu investieren – die Unternehmen könnten einfach die vorhandenen Kapazitäten nutzen).
Multiplikator- und Akzeleratoreffekt sind Bestandteile der Theorie des Ökonomen John Maynard Keynes, wonach relativ kleine Anschübe (es geht immer noch um Milliardenbeträge) durch den Staat im Rahmen der Fiskalpolitik (Ausgaben erhöhen oder Steuern senken) einen starken Effekt auf das Volkseinkommen und die Konjunktur haben können.
Das Zusammenspiel von Multiplikator- und Akzeleratoreffekt kann also bei Investitionsgütern beginnen (etwa durch Aufträge des Staates für die Bauwirtschaft: Brücken und Straßen bauen, Schulen sanieren), der positive Effekt schwappt dann auf die Konsumgüterindustrie über, wodurch – unter den genannten Bedingungen – erneut die Investitionsgüterindustrie zulegt, so dass am Ende die gesamte Wirtschaft gestärkt wird.
Fazit
In Kurzform: ein höheres Volkseinkommen führt – unter bestimmten Voraussetzungen – zu höheren Investitionen.
Die Produktionskapazität wird dadurch langfristig erhöht, der sogenannte Kapitalstock einer Volkswirtschaft steigt.