Beschaffungsmarktforschung

Beschaffungsmarktforschung Definition

Die Beschaffungsmarktforschung ist der unbekanntere Teil der Marktforschung (bekannter ist die Absatzmarktforschung als Teil des Marketings); sie ist im Bereich Beschaffung / Einkauf angesiedelt.

Die Beschaffungsmärkte des Unternehmens werden systematisch beobachtet und analysiert, vor allem bezüglich Produkten, Technologien, Preisen, Kosten, Lieferanten, Marktstrukturen, Trends, Risiken.

Beispiel

Beispiel Beschaffungsmärkte

Die Beschaffungsmärkte eines Autobauers umfassen zum Beispiel den Stahlmarkt, den Reifenmarkt, Systemlieferanten für Armaturen, Getriebe, Fahrwerke und so weiter (diese Teile gehen in die Autos ein), aber auch die Märkte etwa für Roboter, Lackieranlagen und Server (werden benötigt, um Autos zu bauen).

Kurz: es geht darum:

  • „Wo kaufen wir ein?“ (in welchen Regionen, Ländern) und
  • „Von wem kaufen wir ein?“ (Lieferanten).

Ziele

  • Eine stabile Versorgung mit benötigten Materialien langfristig sicherstellen;
  • Qualität der eingekauften Rohstoffe, Materialien gewährleisten und verbessern;
  • Günstige Einkaufspreise sichern bzw. diese senken;
  • Neue Beschaffungsmärkte und Lieferanten entdecken;
  • Beschaffungsstrategien entwickeln;
  • Risiken erkennen und mindern, beispielsweise Lieferrisiken, politische Risiken, Abhängigkeiten oder Währungsrisiken.

Beschaffungsmarktanalyse und Beschaffungsmarktbeobachtung

Teils wird zwischen Analyse und Beobachtung unterschieden:

Während die Beschaffungsmarktanalyse sich auf einen Zeitpunkt bezieht (beispielsweise eine Analyse im Juni 01, „Was ist?“), erfolgt die Beschaffungsmarktbeobachtung kontinuierlich über Zeiträume („Was ändert sich?“).

Informationsquellen

Informationen können erhoben werden mittels Internetrecherche, Lieferantendatenbanken, Messen und Ausstellungen, Fachtagungen und Kongressen, Marktberichten, Unternehmensbesichtigungen, Geschäftsberichten, Fachzeitschriften, Lieferanten-Selbstauskünften, Probelieferungen, Testergebnissen und so weiter.