Hyperinflation

Hyperinflation Definition

Normalerweise bewegen sich Inflationsraten in der Bandbreite bis 10 % pro Jahr (was schon hoch ist).

Eine Hyperinflation bezeichnet Phasen außerordentlich hoher Inflationsraten, die mehr als 50 % pro Monat – teilweise auch tausende % – betragen.

Hyperinflation 1923 in Deutschland

Eine Hyperinflation führte in Deutschland in den 1920er Jahren dazu, dass einfache Lebensmittel mehrere Milliarden oder gar Billionen Mark kosteten und die Preise mehrmals täglich geändert wurden.

Ursachen

Bei Hyperinflationen steigt das Geldangebot immer weiter, das rührt i. d. R. daher, dass der Staat Geld druckt bzw. schafft, um Ausgaben bzw. Haushaltsdefizite zu finanzieren oder Schulden bedienen zu können. Zunächst wurden bei vergangenen Hyperinflationen mehr Scheine gedruckt, dann wurden die Scheine "größer" (höhere Nominalwerte: nicht mehr 100 Mark aufgedruckt sondern 100 Milliarden Mark).

Es gibt also viel mehr Geld, aber nicht mehr Güter.

Folgen

Hyperinflationen haben zur Folge, dass der Geldwert verloren geht, Geld nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert wird und die Menschen auf andere "Währungen" im weitesten Sinne ausweichen, z. B. ausländische Währungen (US-Dollar) oder Tauschwährungen wie Zigaretten. Waren werden nicht mehr in normalen Geschäften, sondern überwiegend auf Schwarzmärkten angeboten.

Für Schuldner ist eine Hyperinflation großartig: sie können mit wertlosem Geld ihre Kredite tilgen und sind plötzlich schuldenfrei.

Ausweg Währungsreform

Als Ausweg aus einer Hyperinflation bleibt oft nur eine Währungsreform, also die Einführung einer neuen Währung, da das Vertrauen in die alte Währung weg ist.

So hat Deutschland 1923 als späte Antwort auf die Hyperinflation die Mark durch die Rentenmark und wenig später durch die Reichsmark ersetzt.

Alternative Begriffe: extreme Inflation.