J-Kurven-Effekt

J-Kurven-Effekt Definition

Der J-Kurven-Effekt beschreibt folgende möglicherweise zu beobachtende Wirkung: wertet ein Land wie z. B. Japan seine Währung (Yen) ab und macht dadurch seine Produkte auf dem Weltmarkt günstiger (weil man weniger € oder US-$ dafür bezahlen muss), verschlechtert sich – entgegen der damit verbundenen Erwartung / Hoffnung – dadurch seine Handelsbilanz kurzfristig und verbessert sich erst langfristig.

Dieses Absinken der Handelsbilanz spiegelt sich – mit etwas Phantasie – im Beginn des Buchstaben J wider, ebenso der starke Anstieg der Handelsbilanz im weiteren Verlauf des J (J-Kurve).

Werden Importe wie Rohöl in ausländischer Währung (z. B. US-$) berechnet, werden diese aus Sicht von Japan durch den abgewerteten Yen teurer.

Der J-Kurven-Effekt liegt daran, dass Exporte und Importe verzögert auf die Abwertung reagieren, v. a. weil die Mengen und Preise von Exporten und Importen mittelfristig vertraglich fixiert sind (das Ausland bestellt Autos, Computer-Chips, Rohstoffe usw. Monate im Voraus, die erhöhte Nachfrage aus dem Ausland aufgrund günstigerer Preise schlägt sich erst später nieder).