Knappheit

Definition

Knappheit – bzw. der Umgang damit – wird oft als Grundprinzip der Ökonomie genannt.

Danach haben Menschen unbegrenzte Bedürfnisse (zum Beispiel wäre doch ein Fernseher in jedem Zimmer schön oder 6 Wochen in den Urlaub zu fahren oder täglich Champagner zu trinken), die Ressourcen, um diese Bedürfnisse zu befriedigen, sind aber begrenzt.

Oder zumindest sind die Bedürfnisse größer als die verfügbaren Mengen bzw. Produktionsmöglichkeiten.

Das Gegenstück zur Knappheit wäre ein Schlaraffenland.

Der Begriff Knappheit wird vor allem in der VWL verwendet, aber auch das Marketing arbeitet mit (teils künstlicher) Knappheit bzw. Verknappung ("Limited Edition").

Alternative Begriffe: Knappheitsprinzip.

Knappe Güter

Nahezu alle Güter sind knappe Güter (auch wirtschaftliche Güter genannt), und das wird vor allem durch (hohe) Preise signalisiert; sehr knappe Güter, die sich auch nicht vermehren (herstellen) lassen, wie Gold, Diamanten oder auch Grund und Boden sind entsprechend sehr teuer.

Dabei sind eigentlich nicht die Produkte selbst knapp (Unternehmen könnten beliebig viel Schokolade herstellen), die dafür benötigten Ressourcen sind aber in dem Sinne knapp, als um sie konkurriert wird (Arbeitszeit, Rohstoffe wie Milch, Zucker oder Kakao, Kapital, diese werden auch woanders benötigt und nachgefragt).

Das seltene Gegenstück zu knappen Gütern sind freie Güter wie die Sonne (die für Photovoltaik oder den Tourismus genutzt werden kann) oder Open-Source-Lizenzen.

Es ist schon schwer, überhaupt Beispiele für freie Güter zu finden. Die Sonne ist zwar grundsätzlich für alle zugänglich bzw. nutzbar, aber natürlich gibt es Gegenden mit mehr Sonne als andere, die davon profitieren durch Tourismus, Weinanbau, Solarenergienutzung.

Konsequenz

Es geht deshalb beim "Wirtschaften" darum, zu entscheiden, wie man knappe Ressourcen bestmöglich verwendet.

So kann zum Beispiel ein Grundstück dazu verwendet werden, etwas anzubauen, oder ein Haus darauf zu bauen und es zu vermieten oder einen Biergarten daraus zu machen.

Die effiziente Nutzung von Ressourcen wird durch das ökonomische Prinzip gefordert und mittel seiner Ausprägungen Minimal- und Maximalprinzip konkretisiert.

Knappe Güter werden zwar in der Marktwirtschaft bepreist (der Markt bildet Preise dafür), es gibt aber auch andere Möglichkeiten, auf Knappheit zu reagieren, etwa durch Zusammenarbeit oder Einigung auf eine Beschränkung für alle; so kann das knappe Gut "saubere Luft" durch verpflichtende Umweltschutzmaßnahmen vor zu hoher Nutzung geschützt werden.