Seigniorage

Seigniorage Definition

Der Begriff Seigniorage wird etwas uneinheitlich verwendet.

Eine mögliche Definition: die Seigniorage ist der durch Geldschöpfung entstehende Gewinn von Zentralbanken bzw. Staaten.

Das Recht, auf Euro lautende Münzen (2 €, 1 €, 50 Cent usw.) herzustellen und auszugeben, haben die Euro-Mitgliedsstaaten, also u.a. auch Deutschland. Dieses Recht wird mit dem sehr alten Begriff Münzregal bezeichnet.

I.d.R. sind die Herstellungskosten der Münzen geringer als ihre Nennwerte, d.h. die Herstellung z.B. einer 1 € - Münze kostet um einiges weniger als 1 €.

Beispiel

Deutschland stelle in einem Jahr eine 1 Million 1 € - Münzen her, die Herstellungskosten seien 20 Cent je Münze. Durch die Ausgabe nimmt der Staat 1 Mio. € ein, seine Kosten sind nur 200.000 €; die Differenz in Höhe von 800.000 € ist ein sogenannter Münzgewinn (ein Teil der Seigniorage) und eine Einnahmequelle für den Staat.

Die EU-Staaten dürfen allerdings nicht beliebig Münzen ausgeben, sondern nur nach Vorgabe der Europäischen Zentralbank (EZB) ihm Rahmen ihrer Geldpolitik.

Zudem erwirtschaften die EZB und andere Notenbanken Seigniorage, indem sie (jenseits der staatlichen Münzen) Geld schöpfen, also z.B. Banknoten / Geldscheine ausgeben und dafür Zinsen erhalten.

Zusammenfassend könnte man sagen: Seigniorage ist der Gewinn aus dem Recht, Geld drucken bzw. herstellen zu dürfen.