Wirtschaftskreislauf

Wirtschaftskreislauf Definition

Ein Wirtschaftskreislauf ist ein Modell einer Volkswirtschaft.

Es gibt einfache und erweiterte Modelle.

Ein einfaches Kreislaufmodell könnte z. B. nur aus den Haushalten und Unternehmen eines Landes bestehen:

Beispiel: Einfacher Wirtschaftskreislauf

Die Unternehmen sorgen für Einkommen bei den Haushalten (Gewinne für Unternehmer, Lohn für Arbeitnehmer), die Haushalte konsumieren ihr Einkommen, indem sie Güter und Dienstleistungen bei den Unternehmen erwerben.

Wenn man dann noch den Finanzsektor (Banken) einbezieht, könnte man neben dem Konsum auch noch das Sparen der Haushalte bzw. die Kapitalbereitstellung für Unternehmen bzw. deren Investitionen einbeziehen.

Angenommen, die Wirtschaft besteht nur aus einem Menschen (Martin), der Unternehmer ist. Sein Unternehmen produziert 100 Brote und macht dadurch einen Gewinn von 100 €. Der Gewinn fließt Martin zu, er gibt davon 80 € aus für Brote und spart 20 € auf der (menschenlosen) Bank. Die Bank gibt dem Unternehmer Martin einen Kredit von 20 € für einen neuen Backofen.

Man kann dann einfache Formeln bzw. Gleichungen aufstellen, z. B.:

Konsum 80 € + Sparen 20 € = Einkommen 100 €

Sparen 20 € = Investition 20 €

Das ist ein geschlossener Kreislauf, der in sich immer schön stimmig ist (aber eben nur ein einfaches Modell der komplexen Realität).

Hier fehlt natürlich etwas: Können die Haushalte das gesamte Einkommen konsumieren oder sparen? (Nein: Steuern mindern das verfügbare Einkommen). Ist das Land abgeschottet? (Nein: Autos werden ins Ausland exportiert und Rohöl wird aus dem Ausland importiert, man macht Urlaub im Ausland usw.)

Ausgehend vom einfachen Wirtschaftskreislauf wird dann je nach Analysezweck das Modell um weitere Sektoren erweitert, z. B. um den Staat (Einbeziehung von Steuern und Transferzahlungen) oder das Ausland (Exporte, Importe).