Cohen's d
Cohen's d Definition
Cohen's d ist eine Effektstärke; sie ist vor allem relevant für Mittelwertvergleiche zwischen zwei Gruppen.
Formel
Die Formel für Cohen's d für zwei unabhängige Stichproben lautet:
d = (m1 - m1) / gemeinsame, gepoolte Standardabweichung
Dabei sind m1 und m2 die Mittelwerte der ersten und der zweiten Gruppe und Cohen's d gibt den Abstand der beiden Verteilungen in Einheiten ihrer gemeinsamen, gepoolten Standardabweichung an.
Beispiel
Beispiel: Cohen’s d berechnen
Es soll anhand von Daten geprüft werden, ob es einen Unterschied zwischen den mittleren Ballgeschwindigkeiten im Fußball und Handball gibt.
Dafür werden bei einem Fußballspiel und einem Handballspiel jeweils folgende 3 Geschwindigkeiten gemessen:
Fußball: 90 kmh – 110 kmh – 130 kmh
Handball: 60 kmh – 90 kmh – 120 kmh
Die mittleren Geschwindigkeiten sieht man hier bei diesen konstruierten Daten sofort: m1 = 110 kmh beim Fußball und m2 = 90 kmh beim Handball (sonst muss man zunächst das arithmetische Mittel berechnen, um die Varianzen und Standardabweichungen berechnen zu können).
Die Varianzen v und Standardabweichungen s (Wurzel der Varianz) sind:
$$v_1 = \frac{(90 - 110)^2 + (110 - 110)^2 + (130 - 110)^2}{3}$$
$$= \frac{400 + 0 + 400}{3} = 266,67$$
$$s_1 = \sqrt{266,67} = 16,33$$
$$v_2 = \frac{(60 - 90)^2 + (90 - 90)^2 + (120 - 90)^2}{3}$$
$$= \frac{900 + 0 + 900}{3} = 600$$
$$s_2 = \sqrt{600} = 24,49$$
Gepoolte Standardabweichung
Nun muss noch die gepoolte Varianz und Standardabweichung berechnet werden:
$$v_g = \frac{(3 - 1) \cdot 266,67 + (3 - 1) \cdot 600}{3 + 3 - 2} = 433,34$$
Im Zähler der Formel werden die jeweiligen Varianzen mit der jeweiligen Stichprobengröße abzüglich 1 multipliziert; im Nenner werden die beiden Stichprobengrößen aufaddiert und 2 abgezogen.
$$s_g = \sqrt{433,34} = 20,82$$
Cohen's d
Cohens d = $\frac{(110 - 90)}{20,82} = 0,961$
Interpretation
Das ist eine große Effektstärke (ab 0,8); ab 0,5 spricht man von mittlerer Effektstärke, ab 0,2 von (zumindest) geringer Effektstärke, darunter von keiner bzw. sehr geringer Effektstärke.
Hinweis
Cohen's d funktioniert am besten bei größeren Stichproben (> 50); bei kleineren Stichproben wird mitunter mit einem Korrekturfaktor gearbeitet.
Die obige Stichprobe ist also viel zu klein (aber dafür einfach zu rechnen).