Bookbuilding
Bookbuilding Definition
Das Bookbuilding ist eine der Methoden, mittels derer der Verkaufspreis bei der Ausgabe von Aktien – v.a. bei einem Börsengang (IPO) – bestimmt werden kann. Die potentiellen Käufer / Investoren bestimmen hier den Ausgabepreis mit.
Beispiel
Die Bank, die den Börsengang einer Aktiengesellschaft begleitet, legt auf Basis einer zuvor vorgenommenen Unternehmensbewertung für die neu auszugebenden Aktien eine vorläufige Preisspanne von 100 bis 110 € fest.
Nun werden v.a. große institutionelle Investoren angesprochen, welchen Preis sie für angemessen halten bzw. wieviele Aktien sie zu welchem Kurs zu kaufen bereit wären.
Investor A signalisiert, er hält einen Preis von 104 € für angemessen und wäre interessiert, 100.000 Aktien zu diesem Preis zu kaufen. Investor B wäre bereit, 50.000 Aktien zu kaufen, aber maximal zu einem Preis von 102 €, u.s.w.
Aufgrund der im Beispiel seitens der Investoren signalisierten eher geringeren Preise legt die Bank eine endgültige Preisspanne von z.B. 100 € bis 105 € für die Aktienemission fest.
Investor A zeichnet daraufhin 100.000 Aktien zu maximal 104 € (Limit), Investor B 50.000 Aktien zu maximal 102 € (Limit); alternativ zu Aufträgen mit Limits können die Investoren aber auch billigst zeichnen.
Ist die Zeichnungsnachfrage groß und sind die Preislimits (innerhalb der Preisspanne) hoch, wird der Preis eher am oberen Ende der Preisspanne festgelegt (und umgekehrt). Legt die Bank den Emissionspreis z.B. bei 103 € fest, erhält Investor A 100.000 Aktien zu 103 €. Investor B hatte ein Limit von 102 € angegeben, deshalb erhält er keine Aktien. Gibt es zu dem Preis von 103 € mehr Kauforders als zur Verfügung stehende Aktien, muss noch eine Zuteilung erfolgen, z.B. quotal (jeder erhält z.B. 80 % seiner gewünschten Aktienzahl) oder nach Anteilen für Investorengruppen (z.B. institutionelle Investoren 60 % und Privatanleger 40 %).
Eine zum Bookbuilding-Verfahren alternative Methode wäre das Festpreisverfahren, bei dem der Preis ohne vorherige "Rücksprache" mit potentiellen Investoren einfach durch das Unternehmen festgelegt würde.
Alternative Begriffe: Book-Building.