Emissionskurs
Definition
Emissionskurs ist der Ausgabekurs eines Wertpapiers (zum Beispiel einer Aktie), das heißt der Preis, zu dem das Wertpapier erstmalig verkauft wird.
Der Emissionskurs kann bei einer Aktie zum Beispiel aus einer Unternehmensbewertung abgeleitet werden.
Alternative Begriffe: Emissionspreis.
Beispiel
Führt die Unternehmensbewertung zu einem Wert von 10 Mio. € für das gesamte Unternehmen und gibt es 1 Mio. Aktien, wären das pro Aktie 10 €.
Wenn das Unternehmen an die Börse geht, könnte es zum Beispiel 30 % der Aktien, also 300.000 Stück, zu einem Emissionskurs von 10 € anbieten und dadurch 3 Mio. € einnehmen.
Höhe
Prinzipiell ist das Unternehmen frei, den Emissionskurs beliebig festzulegen und je höher der Kurs, desto mehr Geld fließt dem Unternehmen zu.
Wird der Kurs aber zu hoch festgelegt, kauft niemand; wird er zu niedrig festgelegt, lässt das Unternehmen Geld liegen. Hier die goldene Mitte zu finden ist nicht ganz einfach (die Unternehmensbewertung ist nicht "sicher", sie beruht auf Annahmen und Prognosen für die Zukunft).
Oft wird die Unternehmensbewertung nur als Ausgangspunkt verwendet, um eine Preisspanne festzulegen (im Beispiel oben zum Beispiel 8 bis 12 € pro Aktie), mit der man dann bei ausgewählten Investoren "vorfühlt" (Bookbuilding-Verfahren).
Die Höhe des Emissionspreises und damit des in Summe erzielten Emissionserlöses beeinflusst nicht nur die Geldeinnahmen bzw. die Liquidität, sondern auch das Eigenkapital: durch einen höheren Emissionskurs entstehen höhere Kapitalrücklagen und damit ein höheres Eigenkapital.
Eine gesetzliche Einschränkung gibt es für Aktien: Nach § 9 AktG darf der Emissionspreis den Nennbetrag oder den mindestens auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals (das ist meist 1 € je Aktie) nicht unterschreiten.
Ist die Aktie (bzw. allgemein das Wertpapier) dann auf dem Markt, bildet sich der Kurs durch Angebot und Nachfrage (und ändert sich dadurch permanent).