Business Process Reengineering
Business Process Reengineering Definition
Business Process Reengineering (kurz: BPR) ist ein Ansatz, nach dem ganze Unternehmen und ihre Geschäftsprozesse "revolutionär" und radikal umgebaut / umgekrempelt werden (also nicht in kleinen Schritten).
Anlässe
Anlässe für den radikalen, harten Einsatz von BPR sind meist Krisensituationen: Märkte / Umsätze brechen massiv weg, Insolvenz droht, die Konkurrenz hängt das Unternehmen ab, Innovationen bedrohen die eigenen Produkte und Geschäftsmodelle.
Alles hinterfragen / neu denken
Alles wird in Frage gestellt, das "Warum" (machen wir das so) steht im Vordergrund. Die Frage nach dem "Wie" (machen wir das künftig) steht erst an zweiter Stelle.
Viele Prozesse etc. entwickeln sich im Laufe der Zeit. Hier setzt die Frage an: "Wie würde man das Unternehmen / die Prozesse heute aufbauen, gegeben die aktuellen Kundenwünsche, Marktanforderungen und Technologien?“
Als Resultat sollen wesentliche Verbesserungen bei der Qualität, den Kosten, dem Service und der Kundenzufriedenheit stehen – und damit Wettbewerbsfähigkeit.
Folgen
Durch BPR wird das bestehende – oft noch leidlich funktionierende System – drastisch verändert.
Das ist je nachdem mit Personalabbau oder zumindest großen Umstellungen für die Mitarbeiter verbunden, was zu Widerständen führen kann. Deshalb wird BPR oft mit Change Management begleitet.
Zudem erfolgt der Umbau im laufenden Betrieb, das Unternehmen macht nicht 6 Monate Pause.
Gegenstück
Das Gegenstück zu den radikalen Prozessverbesserungen durch BPR sind evolutionäre, schrittweise Prozessverbesserungen wie mittels Kaizen / KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess).
Fazit
Business Process Reengineering soll Unternehmen kundenorientierter, besser und effizienter machen. Und dies in einem großen Wurf, der alles zunächst auf den Prüfstand und dann auf den Kopf stellt.
Das können Unternehmen nur einmalig oder in großen Zeitabständen stemmen.