Debitor

Debitor Definition

Als Debitor bezeichnet man einen Schuldner des Unternehmens, insbesondere einen Kunden, der eine Ware oder Dienstleistung auf Rechnung erhalten hat.

Beispiel: Kunde als Debitor

Ein Versandunternehmen liefert am 29. Dezember 2012 ein Buch an den Kunden Meier mit einem Zahlungsziel von 14 Tagen. Der Bruttopreis bzw. Rechnungsbetrag ist 107 €.

Kunde Meier ist aus Sicht des Unternehmens bzw. der Buchhaltung zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 ein Debitor: er schuldet dem Unternehmen 107 €. Diese Forderung ist im Bilanzposten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten.

Debitoren werden in der Debitorenbuchhaltung (auch Offene-Posten-Buchhaltung genannt) verwaltet, z.B. erhalten sie eine Erinnerung bzw. Mahnung, wenn sie nicht zeitgerecht zahlen.

Jeder Debitor ist durch eine Debitorennummer (die i.d.R. der Kundennummer entspricht) eindeutig identifiziert und für jeden Debitor wird ein Debitorenkonto geführt, in dem Rechnungen, Gutschriften und Zahlungen verbucht werden.

Alternative Begriffe: debtor oder trade debtor (englisch).

Kreditorische Debitoren

Kunde Meier ist in der Regel ein Kunde und damit Debitor. Sein Saldo ist deshalb in der Regel positiv (er schuldet dem Unternehmen Geld) oder 0 (er hat alle Rechnungen bezahlt).

In Ausnahmefällen kann es sein, dass sein Saldo negativ ist (das Debitorenkonto weist einen Habensaldo auf), d.h., das Unternehmen schuldet ihm Geld – er wird dann als kreditorischer Debitor bezeichnet.

Beispiel: kreditorische Debitoren

Kunde Meier hat sein Buch bezahlt, stellt nun aber fest, dass das Buch beschädigt war.

Er reklamiert bei dem Unternehmen und erhält eine Gutschrift in Höhe von 107 €.

Meier wird nunmehr als kreditorischer Debitor (dem das Unternehmen Geld schuldet) geführt. In der Bilanz wird er aus Gründen der Bilanzklarheit und aufgrund des Saldierungsverbots auf der Passivaseite unter dem Bilanzposten Sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen (und nicht als Negativbetrag innerhalb der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen).

Angenommen, es gibt nur noch einen weiteren Kunden Müller mit einer offenen Rechnung von brutto 321 € und die Debitorenliste zum Bilanzstichtag sieht so aus:

Müller 321 €
Meier - 107 €
Summe Debitoren 214 €

Zum Bilanzstichtag werden die 107 € umgebucht auf Sonstige Verbindlichkeiten und die 321 € werden als Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Grundlage ist das Saldierungsverbot: danach dürfen Posten der Aktivseite (hier: Forderung gegen Müller über 321 €) nicht mit Posten der Passivseite (hier: Verbindlichkeit gegenüber Meier über 107 €) saldiert werden.

So wird auch das maximale Forderungsausfallrisiko deutlich: es beträgt 321 €.

Kreditor — Debitor

Das Gegenstück zu den Debitoren sind die Kreditoren, die Gläubiger des Unternehmens sind und unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen werden.