Durchlaufterminierung

Durchlaufterminierung Definition

Fertigungsaufträge bestehen in der Regel aus mehreren Arbeitsgängen. Die Durchlaufterminierung legt fest, wann diese Arbeitsgänge erfolgen (sollen).

Rückwärts- und Vorwärtsterminierung

Man unterscheidet die

  • Rückwärtsterminierung: hier wird vom geplanten (zum Beispiel dem Kunden zugesagten) Fertigstellungstermin ausgehend berechnet, wann der Fertigungsauftrag spätestens beginnen muss; einfaches Beispiel aus der Küche: in einer Stunde (16 Uhr) soll eine Pizza auf dem Tisch stehen; die Rückwärtsterminierung legt dann fest, wann dafür spätestens mit der Pizzateigherstellung begonnen werden muss (15:20 Uhr), wann die Tomatensauce bereitstehen muss (15:40 Uhr), wann die Pizza in den Pizzaofen geschoben werden muss (15:50 Uhr) etc.;
  • Vorwärtsterminierung: hier wird vom Fertigungsauftrag aus nach vorne geplant und berechnet, wann der Auftrag frühestens fertig ist; im Küchenbeispiel: jemand hat um 16 Uhr Hunger auf Pizza und möchte wissen, wann das Essen frühestens fertig ist; die Vorwärtsterminierung beginnt um 16 Uhr mit der Teigherstellung und berechnet, dass die Pizza um 16:40 Uhr fertig ist. Die Durchlaufzeit der Pizza ist 40 Minuten.

Je nach Auftrag kann es sein, dass Arbeitsschritte nacheinander abgearbeitet werden müssen oder dass einzelne Arbeitsschritte auch parallel laufen können.

Durchlaufterminierung vs. Kapazitätsterminierung

Bei der Durchlaufterminierung werden Kapazitätsgrenzen zunächst noch nicht berücksichtigt.

In dem obigen Beispiel würde dann so getan, als ob der Pizzaofen (allgemeiner: die Maschinen und Arbeitsplätze) immer und für alle Pizzen (allgemeiner: alle Aufträge) frei ist.

Werden dann Kapazitätsgrenzen in einem weiteren Schritt einbezogen, ist es eine Kapazitätsterminierung. In der Regel wird es hier zu Konflikten zwischen den Aufträgen um die Kapazitäten kommen.

Ist der einzige Pizzaofen mit Pizza 1 belegt, muss Pizza 2 10 Minuten warten und wird dadurch um 10 Minuten später fertig als eigentlich von den reinen Bearbeitungszeiten her erforderlich.

Die Kapazität ist zwar zum einen fest (sagen wir: 4 Maschinen, 2 Arbeiter mit je 8 Arbeitsstunden pro Tag), kann zum anderen aber oft auch angepasst werden: durch Überstunden, Personalumschichtungen aus anderen Bereichen, Fremdvergabe von Teilaufträgen an andere Unternehmen usw.