Effizienzlohntheorie

Effizienzlohntheorie Definition

Die Effizienzlohntheorie geht davon aus, dass die gezahlten Löhne in bestimmten Märkten bzw. Branchen (zum Beispiel IT) höher sind, als sie es in Form von Gleichgewichtspreisen sein müssten.

Gründe dafür: die höheren Löhne sollen die Produktivität der Arbeitnehmer steigern, zudem sollen Wechsel der Mitarbeiter zu anderen Unternehmen bzw. die damit verbundenen Kosten (Mitarbeitersuche, Einarbeitung, Wegfall von Erfahrung und Wissen usw.) vermieden werden, auch das erhöht die Produktivität des Unternehmens.

Man kann sich hier einen Software-Ingenieur vorstellen, der mit 150.000 € Jahresgehalt 1) hoch motiviert und 2) wenig abwanderungswillig ist.

Grundgedanke

Lohn und Gehalt werden also nicht nur als Kosten – die es zu minimieren gilt – betrachtet, sondern als Anreiz für mehr Motivation, Produktivität und Leistung; der Arbeitnehmer hat auch bei schlechter Leistung mehr (nämlich ein Top-Gehalt) zu verlieren.

Der Gedanke dahinter vereinfacht: ein um 20 % höherer Lohn führt zu 30 oder 40 % mehr Leistung (wie auch immer diese im Einzelfall gemessen wird).

Arbeit kann deshalb nach diesem Modell nicht eins zu eins wie andere Produktionsfaktoren wie etwa Material betrachtet werden.

Eine Erklärung für Arbeitslosigkeit

Da dieser Effizienzlohn über dem Gleichgewichtslohn liegt, kann es – wie im allgemeinen Gleichgewichtsmodell für Güter auch – zu einem Überhang des Angebots (an Arbeit) über die Nachfrage (nach Arbeit) kommen, es droht Arbeitslosigkeit.

Die Effizienzlohntheorie versucht somit, (eine mögliche Ursache für) Arbeitslosigkeit zu erklären.

Fazit

Wäre Arbeit wie Material ein normaler Produktionsfaktor mit seinen entsprechenden Kosten, würde sich sein Preis (Lohn, Gehalt) im Gleichgewicht bilden.

Die Effizienzlohntheorie betrachtet Arbeit aber nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Anreiz für mehr Leistung. Höhere Löhne mindern zwar auf der einen Seite als höhere Kosten den Gewinn, erhöhen ihn aber nach der Logik des Modells auf der anderen Seite durch gesteigerte Produktivität.

Durch die von den Arbeitgebern gezahlten in dem Sinne überhöhten Löhne wird der Arbeitsmarkt nicht geräumt, es kommt nach der Effizienzlohntheorie zu Arbeitslosigkeit in bestimmten Bereichen.