Global Sourcing
Global Sourcing Definition
Global Sourcing ist eine Beschaffungsstrategie: das Unternehmen kauft Rohstoffe, Bauteile und Dienstleistungen auf dem globalen Markt ein.
Gründe für eine globale Beschaffung sind:
- günstigere Einkaufspreise (Unternehmen aus vielen Ländern konkurrieren um die Aufträge);
- viele Rohstoffe sind im eigenen Land gar nicht vorhanden, einige Bauteile werden gar nicht (mehr) im Inland hergestellt;
- es kann die weltweit beste Qualität eingekauft werden.
Der globale Einkauf ist auch mit Risiken und Nachteilen verbunden:
- Wechselkursrisiko, dadurch Preissteigerungsrisiko (v. a. bei Ländern mit hoher Inflation);
- evtl. längere Lieferzeiten;
- andere Länder sind ggfs. instabiler (Streiks, Unruhen etc.), wodurch die Beschaffung unzuverlässiger wird;
- höherer Arbeits- bzw. Organisationsaufwand, z. B. Zollformalitäten, Informationsbeschaffung oder Verhandlungen vor Ort betreffend; direkte Lieferantenkontakte bzw. -besuche sind aufwändiger und teurer;
- längere Transportwege und dadurch geringere Flexibilität und Sicherheit: auf langen Wegen kann mehr schiefgehen als auf kurzen, plötzlich dringend benötigte Teile sind bei Tausenden von Kilometern zwischen Lieferant und Kunde schwer bzw. nur teuer schnell zu beschaffen;
- ökologische Aspekte (lange Transportwege bedeuten hohen Energieverbrauch für Treibstoffe, Kühlung usw.).
Global Sourcing impliziert auch einen häufigeren Lieferantenwechsel ("man schaut sich regelmäßig auf dem (Welt-)Markt um").
Globale Beschaffung ist nicht nur "jetzt einfach weltweit statt nur lokal einkaufen / bestellen", dahinter steckt zum einen eine Unternehmensstrategie, die mit den anderen Bereichen wie Produktion und Vertrieb abgestimmt sein muss und zum anderen viel Aufwand für die Organisation: andere Sprachen, Kulturen, Gepflogenheiten, rechtliche Grundlagen, Qualitätsmaßstäbe usw., mit denen sich das Unternehmen auseinandersetzen muss.
Das Gegenstück dazu ist das Local Sourcing.
Alternative Begriffe: Globale Beschaffung, Globalsourcing.