KOZ-Regel

KOZ-Regel Definition

Die KOZ-Regel ist eine der Prioritätsregeln, mit denen die Reihenfolge der Fertigungsaufträge bei der Maschinenbelegung festgelegt werden kann.

Kriterium: Kürzeste Bearbeitungszeit

KOZ steht für Kürzeste-Operations-Zeit, das Kriterium ist die kürzeste Bearbeitungszeit an der betrachteten Maschine.

Alternativ heißt sie SPT-Regel (Shortest Processing Time).

Eignung

Die KOZ-Regel ist gut darin, sowohl die Auslastung der Maschinen zu optimieren als auch die Durchlaufzeit zu minimieren. Sie schwächelt aber, was Terminabweichungen betrifft (sie berücksichtigt die End- bzw. Liefertermine gar nicht, sondern nur die Bearbeitungszeit auf der Maschine).

Beispiel

Beispiel: KOZ-Regel anwenden

Die drei Fertigungsaufträge A, B und C haben eine Bearbeitungszeit an der Drehbank von 10 Minuten, 5 Minuten und 12 Minuten.

Nach der KOZ-Regel wird auf der Drehbank zunächst Auftrag B bearbeitet (hat mit 5 Minuten die kürzeste Bearbeitungszeit auf der Maschine), dann Auftrag A (mit 10 Minuten Bearbeitungszeit) und dann Auftrag C (mit 12 Minuten Bearbeitungszeit).

Auftrag B ist nach 5 Minuten fertig.

Das bedeutet:

  • Auftrag A muss 5 Minuten warten, bis er drankommt und er ist fertig nach 5 (Wartezeit) + 10 (Bearbeitungszeit) = 15 Minuten;
  • Auftrag C muss 5 + 10 = 15 Minuten warten, bis er drankommt und er ist fertig nach 15 (Wartezeit) + 12 (Bearbeitungszeit) = 27 Minuten.

Die mittlere Durchlaufzeit der Aufträge ist: 5 + 15 + 27 (Minuten) / 3 (Aufträge) = 47 / 3 = 15,67 Minuten, also circa 16 Minuten.

Hätte man noch die gewünschten Fälligkeits- bzw. Liefertermine für die Aufträge gegeben, könnte man noch die Anzahl der verspäteten Aufträge und die mittlere Verspätung berechnen.

Spezialfall: gleiche Bearbeitungszeiten

Wenn man 2 oder mehr Aufträge mit gleichen Bearbeitungszeiten an einem Arbeitsplatz hat, muss man deren Reihenfolge entscheiden, etwa nach einem weiteren Kriterium wie dem frühesten Fälligkeitstermin des Auftrags.