Kurs-Umsatz-Verhältnis
Kurs-Umsatz-Verhältnis Definition
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (kurz: KUV) ist eine von mehreren Kennzahlen, mit denen Anleger oder Analysten Aktien bewerten.
Es setzt die Börsenkapitalisierung (das ist der Kurs pro Aktie mal alle Aktien des Unternehmens) ins Verhältnis zum Umsatz des Unternehmens.
Beispiel
Beispiel: Kurs-Umsatz-Verhältnis berechnen
Der Umsatz eines börsennotierten Unternehmens im Jahr 01 ist 1 Mrd. €.
Der Kurs der Aktie am 31.12.01 ist 120 €, das Unternehmen hat (bzw. die Anleger halten) 10 Mio. Aktien.
Dann ist die Börsenkapitalisierung 120 € je Aktie × 10.000.000 Aktien = 1,2 Mrd. € (dafür könnte man das gesamte Unternehmen kaufen).
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis ist dann 1,2 Mrd. € / 1 Mrd. € = 1,2.
Alternativ könnte man auch den Umsatz je Aktie berechnen und den Aktienkurs dann durch diesen Wert teilen.
Der Umsatz eines Jahres ist eine feste Größe (im nächsten Geschäftsjahr dann ein neuer Umsatz), der Aktienkurs bzw. die Börsenkapitalisierung hingegen schwanken täglich (eigentlich sogar sekündlich im Börsenhandel).
Wie sinnvoll ist die Kennzahl bzw. wann kann sie sinnvoll sein?
Einerseits interessieren sich Anleger eher für Gewinne oder Wertsteigerungen des Unternehmens und ein Unternehmen, das dauerhaft nur Umsätze, aber keine Gewinne macht, ist wenig attraktiv (deshalb wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis als Kennzahl häufiger genutzt).
Andererseits zeigt Umsatz, dass man Kunden hat und das Produkt auf dem Markt angenommen wird. Und gerade bei jungen Unternehmen, die einen Markt erobern, steht anfangs oft der Umsatz und das Umsatzwachstum im Vordergrund und die Anfangsjahre sind eher verlustträchtig.
Es kommt also auf die Unternehmensphase an. Zudem gibt es stark zyklische Branchen (zum Beispiel Halbleiter), die einfach – etwa aufgrund volatiler Preise – in manchen Jahren hohe Verluste und in anderen Jahren hohe Gewinne machen; auch hier ist der Umsatz ein Maßstab, wie gut sich das Unternehmen im Wettbewerb hält.
Zur Größenordnung: viele traditionelle Autobauer haben ein KUV unter 1, manch andere großen börsennotierten Gesellschaften liegen zwischen 1 und 2, darüber liegen Unternehmen, von denen man sich für die Zukunft viel verspricht (Elektroautos, Fleischersatzprodukte) und eine Anlage wird entsprechend riskanter.
Die Unterschiede erklären sich daraus, dass der Umsatz eines Jahres als Maßstab viel ausblendet, was für den Unternehmenswert wichtig ist, zum Beispiel wie stark wächst der Umsatz / das Unternehmen (gar nicht oder mit 15 % jährlich?), wie sind generell die Zukunftsaussichten des Unternehmens und der Branche, wie hoch ist die Gewinnmarge (bleiben von 100 € Umsatz 5 € Gewinn oder 20 € Gewinn übrig?) und so weiter.