Lohnstückkosten
Lohnstückkosten werden zum einen volkswirtschaftlich, zum anderen betriebswirtschaftlich definiert und berechnet.
Volkswirtschaftlich
Lohnstückkosten sind die Lohnkosten eines Landes geteilt durch die produzierte Stückzahl.
Da Stückzahlen ganz unterschiedlich sind (Autos, Stühle und Schokoladen) wird dazu das Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit je Beschäftigtem durch das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Erwerbstätigem geteilt; die erstellten Güter und Leistungen werden also in Geld umgerechnet.
Die Entwicklung in den einzelnen Ländern wird meist anhand eines (bei 100 beginnenden) Indexes gezeigt.
Die Lohnstückkosten dienen als ein Vergleichsmaßstab, um Wettbewerbsunterschiede (erfolgreich vs. nicht erfolgreich) zwischen Ländern / Volkswirtschaften zu erklären. Niedrige Lohnstückkosten machen wettbewerbsfähiger.
Betriebswirtschaftlich
Hier sind Lohnstückkosten die Lohnkosten geteilt durch die Stückzahl.
Hat eine Schokoladenfabrik beispielsweise in einem Jahr 1 Mio. € Lohnkosten und stellt 5 Mio. Schokoladen her, sind die Lohnstückkosten 1 Mio. € / 5 Mio. Stück = 0,20 € / Stück.
Schafft ein anderer Hersteller 0,15 € / Stück (bei gleicher Produktqualität), ist er wettbewerbsfähiger: bei einem einheitlichen Verkaufspreis auf dem Markt verdient er mehr oder er kann die Preise senken und Wettbewerber damit unter Druck setzen.
Es kommt natürlich auch noch auf die Materialkosten an; wie günstig beziehen die Hersteller Kakao, Zucker usw.?