Lohnquote
Lohnquote Definition
Die Lohnquote setzt die Arbeitnehmerentgelte ins Verhältnis zum Volkseinkommen.
Dabei umfassen die Arbeitnehmerentgelte die Bruttolöhne und -gehälter der Arbeiter und Angestellten sowie die Sozialversicherungsbeiträge, die der Arbeitgeber trägt.
Das Volkseinkommen umfasst neben den Arbeitnehmerentgelten auch die Einkommen aus Unternehmen (z. B. die Gewinne von Einzelkaufleuten oder Freiberuflern) und Vermögen (z. B. die Dividenden aus Aktien).
Beispiel: Lohnquote berechnen
Sind die Arbeitnehmerentgelte im Jahr 01 700 Mrd. € und die Einkommen aus Unternehmen und Vermögen 300 Mrd. €, ist die Lohnquote 700 Mrd. € / (700 Mrd. € + 300 Mrd. €) = 0,7 = 70 %.
Umgekehrt betrachtet ist die Gewinnquote – der Anteil der Unternehmens- und Vermögenseinkommen am Volkseinkommen – 300 Mrd. € / (700 Mrd. € + 300 Mrd. €) = 0,3 = 30 %.
Bei dieser Kennzahl geht es natürlich auch um Verteilungsgerechtigkeit: wer hat einen größeren Anteil am Kuchen, die abhängig arbeitende Bevölkerung oder das Kapital? (wobei ja Unternehmer und Selbständige auch arbeiten, Kapitalanleger aber nicht)
Wenn (viele) Festangestellte in die Selbständigkeit wechseln, ändert sich die Lohnquote: sie wird geringer, ohne dass dies eine Verschlechterung der arbeitenden Menschen darstellen muss. Um diesen Effekt auszublenden, wird die Lohnquote teilweise bereinigt berechnet.
Eine hohe oder gestiegene Lohnquote bedeutet auch noch nicht, dass die Arbeitnehmer viel oder mehr Geld für Konsum oder Sparen zur Verfügung haben; sie müssen von ihren Bruttolöhnen ja noch Steuern und Sozialabgaben (Arbeitnehmeranteile der Sozialversicherungsbeiträge für Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) bezahlen; deren jeweilige Höhe beeinflusst den Nettolohn beträchtlich.
Um eine grobe Vorstellung von der Höhe der Lohnquote zu bekommen: diese betrug in Deutschland im Jahrzehnt 2010 - 2020 um die 70 %.