Misery-Index

Misery-Index Definition

Der Misery-Index (dt: Elendsindex) ist die Summe aus Arbeitslosenquote und Inflationsrate.

Eine hohe Arbeitslosenquote ist schlecht, eine hohe Inflationsrate ist problematisch – zusammen gibt das Elend.

Wenn man es sich bildlich vorstellen möchte: mehr Arbeitslose müssen mit gestiegenen Preisen kämpfen.

Der Staat muss mehr für Unterstützung ausgeben, die Bürger halten sich mit dem Konsum zurück, weil die Preise hoch / die Waren teuer sind. Die Kaufzurückhaltung / geringe Nachfrage führen zu geringerer Produktion, weniger Arbeit, noch mehr Arbeitslosigkeit – ein Teufelskreis.

Beispiel

In einem Jahr sei die Arbeitslosenquote 5,5 % und die Inflationsrate 4,5 %. Dann hat der Misery-Index einen Wert von 5,5 + 4,5 = 10 (die Prozent lässt man beim Index einfach weg).

Das ist kein guter Misery-Index; 5 (z. B. 3 % Arbeitslosigkeit und 2 % Inflation) wäre z. B. ein sehr guter – und in Deutschland auch schon in manchen Jahren erreichter – Wert.

Etwas problematisch ist es, wenn man statt Inflation eine Deflation (also rückläufige Preise) hat. Dann mindert die negative Inflationsrate den Beitrag der Arbeitslosenquote zum Index, obwohl Deflation auch sehr problematisch ist (die Menschen halten sich mit größeren Anschaffungen wie Autos oder Möbeln zurück, weil sie fallende Preise erwarten).

Fazit: Der Misery-Index bildet zwei wichtige makroökonomische Größen und wirtschaftspolitische Ziele (geringe Arbeitslosigkeit, geringe Inflation) ab; indirekt auch eine dritte Größe, das Bruttoinlandsprodukt (BIP), da dieses mit der Arbeitslosenquote i. d. R. negativ korreliert (hohe Wirtschaftsleistung führt zu hoher Nachfrage nach Arbeitern und damit zu geringer Arbeitslosigkeit).