Kapitalstock

Kapitalstock Definition

Der Kapitalstock einer Volkswirtschaft umfasst dessen Anlagevermögen.

Das heißt, Bauten, Fabriken, Maschinen und anderes Produktivvermögen wie zum Beispiel Computer oder LKW sowie geistiges Eigentum wie Software, Forschung und Entwicklung oder Urheberrechte, das für die Produktion von Gütern oder die Erbringung von Dienstleistungen eingesetzt wird oder zumindest dafür verfügbar wäre (Leerlauf in Fabrik, brachliegende Produktionsstätten).

Der Kapitalstock ist eine wichtige Größe; ohne Kapitalstock keine Produktion, kein Wirtschaftswachstum und so weiter. Andererseits bringen leerstehende Fabriken und stillstehende Maschinen auch nichts; man geht implizit davon aus, dass Unternehmen nur investieren, wenn sie damit auch (gewinnbringend) produzieren können.

In statistischen Erhebungen wird statt Kapitalstock oft Anlagevermögen gesagt und es findet eine Preisbereinigung statt.

Nicht dazu zählen Grund und Boden, Wohngebäude hingegen schon (egal, ob gemietet oder im Eigentum des Häuslebauers).

Man kann sich vorstellen, dass es nicht einfach ist, den Kapitalstock (eines ganzen Landes) zuverlässig zu ermitteln; hier wird einiges geschätzt bzw. hochgerechnet.

Der Kapitalstock fließt in wichtigen VWL-Kennzahlen wie die Kapitalintensität und Kapitalproduktivität ein.

Veränderungen des Kapitalstocks

Abschreibungen, die den Werteverzehr (Abnutzung, Verschleiß, Alterung) über die Jahre der Nutzung abbilden, mindern den Kapitalstock; Investitionen erhöhen ihn.

Wenn eine Maschine im Wert von 100.000 € zum Beispiel 5 Jahre genutzt werden kann, verliert sie jedes Jahr 20.000 € an Wert; nach einem Jahr sind es noch 80.000 €, nach 2 Jahren 60.000 € und so weiter.

Trotzdem schafft die Maschinen jedes Jahr mehr oder weniger das gleiche, zum Beispiel 100.000 Schrauben zu produzieren.

Wird eine weitere Maschine angeschafft, erhöht das den Kapitalstock und es kann mehr produziert werden.

Um Volkswirtschaften zu vergleichen, wird auch oft mit dem Pro-Kopf-Kapitalstock gearbeitet.