Objektivität

Objektivität Definition

Objektivität bei einer statistischen Untersuchung oder einem Test (zum Beispiel für Studenten oder Bewerber) bezieht sich darauf, inwiefern die Ergebnisse von der Durchführung, Auswertung und Interpretation der Personen, die die Untersuchung leiten bzw. durchführen, abhängen.

Eine Untersuchung ist dann (sehr) objektiv, wenn die Ergebnisse nicht davon abhängen, ob Herr Meier oder Frau Huber eine Studie oder ein Experiment durchführt, auswertet und interpretiert.

Das ist gar nicht so selbstverständlich. Es kann durchaus sein, dass ein erfahrener Wissenschaftler (zum Beispiel Psychologe) beispielsweise etwas anders interpretiert als ein junger Forscher.

Die Frage nach der Objektivität ist nicht mit Ja ("objektiv") oder Nein ("nicht objektiv") zu beantworten, sondern kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Die Objektivität ist (neben der Reliabilität und Validität) eines der sogenannten Gütekriterien für Tests.

3 Arten der Objektivität

Wie oben bereits angedeutet, gibt es 3 Arten von Objektivität:

  • Durchführungsobjektivität: die Ergebnisse sind unabhängig von der Person, die den Test durchführt und von der Testsituation (Beispiel: Wird ein Intelligenztest am Montag in ruhiger Umgebung und am Dienstag bei Baulärm durchgeführt, ist die Durchführungsobjektivität nicht gewährleistet);
  • Auswertungsobjektivität: die Ergebnisse sind unabhängig vom Auswerter des Tests bzw. der Antworten (Beispiel: Interviewer befragen 100 Mitarbeiter eines Unternehmens: „Wie gefällt es Ihnen bei uns?“ Manche Mitarbeiter antworten "Passt schon.“; ein Interviewer macht hier bei „Gefällt mir gut“ ein Kreuz im Fragebogen, ein anderer bei „Geht so“, sie werten die Antworten also anders aus, die Auswertungsobjektivität ist nicht gewährleistet; anders, wenn die Befragten die vorgegebenen Antworten selbst ankreuzen würden);
  • Interpretationsobjektivität: die Interpretation der Ergebnisse ist unabhängig von der Person, die die Testergebnisse interpretiert (Beispiel: ein Lateinlehrer hält es bei einer Vokabel-Ausfrage für gut und gibt eine Zwei, wenn er 70 % richtige Antworten von einem Schüler bekommt, ein anderer Lehrer hält das nur für mittelmäßig und gibt eine Drei; die Interpretationsobjektivität wäre so nicht gewährleistet).