Proportionale Kosten

Definition Proportionale Kosten

Proportionale Kosten bzw. lineare Kosten bezeichnen einen Kostenverlauf, bei dem die Kosten sich im entsprechenden Verhältnis (d.h. proportional) zur Änderung der produzierten Stückzahl erhöhen.

D.h.: steigt die Stückzahl um 10 %, steigen auch die Kosten um 10 %; steigen die Kosten um 20 %, erhöhen sich die Kosten um 20 %; u.s.w.

Die Durchschnittskosten je Stück bleiben konstant.

Alternative Begriffe: Lineare Kosten, Proportionaler bzw. linearer Kostenverlauf.

Beispiel Proportionale Kosten

Beispiel: Ursachen und Verlauf proportionaler Kosten

Betragen die Kosten bei 1.000 produzierten Autos 10 Mio. Euro und erhöhen sich die Kosten bei 1.100 produzierten Autos proportional auf 11,0 Mio. Euro, handelt es sich um einen proportionalen Kostenverlauf: die Menge steigt um 10 %, die Kosten steigen um 10 %; die Durchschnittskosten je Auto bleiben mit 10.000 € konstant.

Für variable Kosten ist ein derartiger Kostenverlauf der Normalfall: wenn das Unternehmen 1 Auto mehr produziert, benötigt es 4 Reifen zu z.B. 100 Euro/Stück mehr, bei 2 Autos entsprechend 8 Reifen zu 100 Euro/Reifen etc.

Allerdings können sich auch die variablen Kosten nichtproportional entwickeln: wenn zwar die Mengen (Anzahl der Reifen) proportional zunehmen, die variablen Stückkosten aber sinken, z.B. weil die Einkaufspreise bei höheren Mengen günstiger werden können (im Beispiel z.B. mit 90 Euro pro Reifen ab einer bestimmten Menge; Staffelpreise).

Für die vollen Kosten eines Produkts ergibt sich allerdings mit steigender Stückzahl i.d.R. ein degressiver Kostenverlauf, da die Fixkosten sich auf höhere Stückzahlen verteilen (Fixkostendegression).

So bleiben z.B. die Kosten für die Fabrik (Miete, Abschreibungen usw.) gleich hoch, auch wenn noch Spätschichten für mehr Autos eingelegt werden. Diese Fixkosten verteilen sich dann auf mehr Produkte / Autos und die Kosten pro Stück sinken dadurch.