Quantitätstheorie des Geldes

Quantitätstheorie des Geldes Definition

Die Quantitätstheorie des Geldes stellt einen Zusammenhang her zwischen der Geldmenge auf der einen Seite und dem Preisniveau / der Inflation auf der anderen Seite (die Theorie ist allerdings umstritten).

Beispiel

Angenommen, die Wirtschaft eines Landes besteht nur aus 40 Tafeln Schokolade, die zu je 1 € verkauft werden (der Output der Volkswirtschaft ist also in Summe 40 €).

Die Geldmenge sei 10 €, und die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sei 4 (d.h. jeder € wird im Schnitt 4 mal jährlich zum Bezahlen eingesetzt).

Die Quantitätsgleichung lautet als Formel:

M × V = P × Y

Dabei ist

M die Geldmenge (Money)

V die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (Velocity)

P das Preisniveau

Y der Output bzw. das reale Bruttoinlandsprodukt.

Mit den Beispielzahlen:

10 × 4 = 1 × 40

Dass man mit nur 10 € Geldmenge (man stelle sich hier 10 Ein-Euro-Münzen vor) im Laufe eines Jahres 40 Tafeln Schokolade bezahlen kann, scheint vielleicht seltsam; die Annahme dahinter: A bezahlt bei B eine Schokolade, dieser mit dem Geld eine Schokolade bei C, dieser mit dem Geld eine Schokolade bei D und dieser mit dem Geld eine Schokolade bei E (der 1 € wechselt also 4 mal den Besitzer – das ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes; dabei wurden mit 1 € Geld 4 € Umsatz gemacht). In der echten Wirtschaft kauft der eine dem anderen Milch ab, der wiederum einem anderen einen Haarschnitt usw.

Die Quantitätstheorie geht davon aus, dass die linke und rechte Seite der Gleichung immer identisch sind.

D.h., wenn z.B. die Geldmenge durch die Zentralbank um 2 € auf 12 € erhöht wird und die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes mit 4 gleich bleibt, muss entweder das Preisniveau steigen (die Schokoladen kosten nicht mehr 1 €, sondern 1,20 €; Inflation entsteht):

12 × 4 = 1,20 × 40

Oder der Output muss steigen (von 40 auf 48, dann können die Preise gleich bleiben):

12 × 4 = 1 × 48

Es gibt natürlich noch viele andere Kombinationen von Preisniveau und Output, die die Gleichung aufgehen lassen.

Nach der Theorie bestehen Zusammenhänge zwischen Geldmenge, Geldumlaufgeschwindigkeit, Inflation und Output.

Dabei ist v.a. umstritten, dass die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und der Output / das BIP oft als kurzfristig unverändert angenommen werden und eine Geldmengenausweitung nur eine Inflation hervorruft und keine realen Größen wie das BIP verändert; zudem lässt sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes gar nicht so direkt ermitteln.