Sortenfertigung

Sortenfertigung Definition

Bei der Sortenfertigung als eine der möglichen Fertigungsarten werden jeweils bestimmte Mengen verwandter Produkte (Sorten) in einem ähnlichen Fertigungsprozess nacheinander oder parallel in Losen hergestellt.

Sortenfertigung Beispiel

Eine Süßwarenfabrik fertigt 10.000 Tafeln Marzipanschokolade (Losgröße 10.000 Stück), anschließend produziert die Fabrik 5.000 Tafeln Nussschokolade.

Die Sorten haben im Wesentlichen gleiche Ausgangsmaterialien (Zucker, Milch etc.) und werden auf denselben Anlagen produziert.

(Würde hingegen das ganze Jahr hindurch nur Marzipanschokolade auf der Produktionsanlage gefertigt, wäre das keine Sorten-, sondern Massenproduktion.)

Wenn man sich im Supermarkt (Tiefkühlpizzen, Eis, Nudeln), im Baumarkt (Schrauben, Hammer) oder im Drogeriemarkt (Shampoos, Seifen) umsieht, erkennt man überall Sortenfertiger am Werk.

Die Sortenfertigung ist weniger eine bewusste Entscheidung, sie ergibt sich eher daraus, dass viele Unternehmen eine bestimmte Kernkompetenz haben (eben Schokolade herzustellen o. ä.) und mit verschiedenen Sorten unterschiedliche Geschmäcker, Bedürfnisse usw. bedienen müssen.

Durch die Fixkostendegression verringern sich die Stückkosten bei Sortenfertigung mit steigenden Produktionsstückzahlen bzw. der Losgröße (die Fixkosten wie z. B. Miete oder Abschreibungen verteilen sich auf mehr Stück, dadurch wird das einzelne Stück kostengünstiger).

Die Arbeitsschritte (z. B. Nüsse zerkleinern für Nussschokolade) und Maschinen (z. B. Umrüstung auf andere Verpackungen oder größere Schokoladentafeln) müssen jedoch an die einzelnen Sorten angepasst werden, dafür fallen Kosten an (Rüstkosten, Arbeitsvorbereitungskosten; bei der Massenfertigung wäre das nicht notwendig).

In der Kostenrechnung ist für die Ermittlung der Stückkosten bei Sortenfertigung die Äquivalenzziffernkalkulation geeignet.

Unterscheiden sich die in einem Los bzw. einer Charge hergestellten Sorten (unbeabsichtigt) geringfügig von anderen Losen / Chargen aufgrund der nicht zu 100 % kontrollierbaren Produktionsbedingungen, spricht man eher von Chargenfertigung (z. B. bei der Stahl- oder Weinherstellung).

Werden Produkte zwar immer gleich hergestellt, die Qualität schwankt aber mit der jeweiligen Lieferung bzw. Partie Ausgangsmaterial (z. B. Leder, Kaschmir), spricht man von Partiefertigung.