Sparparadoxon

Sparparadoxon Definition

Das Sparparadoxon bezeichnet das Phänomen, dass die Absicht der Menschen, mehr zu sparen (z. B. weil sie pessimistisch in die Zukunft blicken, Angst um ihren Arbeitsplatz haben und für "die Not sparen"), letztlich dazu führen kann, dass in Summe (über die gesamte Volkswirtschaft) weniger gespart wird.

Mit "mehr sparen" ist gemeint, dass die Sparquote steigt (dass also z. B. 20 % des Einkommens statt bisher 10 % gespart werden).

Argumentation

Mehr sparen heißt weniger konsumieren. So lange dies einer oder wenige machen, sind die Auswirkungen vernachlässigbar. Sparen allerdings viele oder alle, hat dies gesamtwirtschaftlich negative Auswirkungen: durch den Nachfragerückgang sinken die Produktion, Investitionen, Beschäftigung und die Einkommen, mehr Kredite fallen aus. Von verringerten Einkommen kann weniger gespart werden. Im Extremfall kann gar nichts mehr gespart werden (da das Lebensnotwendige auch bei rückläufigen Einkünften gekauft werden muss) oder – noch extremer – es müssen Kredite aufgenommen werden (das Gegenteil von Sparen), um einen minimalen Konsum aufrecht erhalten zu können.

Paradoxe Situation

Was für den einzelnen sinnvoll ist (sparen), ist aggregiert ggf. negativ, da dadurch eine Rezession eingeleitet / verstärkt werden kann.

Und das schlägt wieder auf den einzelnen zurück, so dass dieser sein Ziel (mehr zu sparen), nicht weiter umsetzen kann.

Die Furcht vor einer Rezession und die daraus getroffene Entscheidung, mehr zu sparen, führt dann erst recht zum Eintritt der gefürchteten Folge, einer Rezession.

Fazit

Der verständliche individuelle Wunsch, mehr zu sparen (Absicherung, Altersvorsorge, Notgroschen), kann zweifach zurückschlagen: auf die gesamte Wirtschaft (Rezession) und daraus resultierend auf den Einzelnen (weniger Einkommen und damit weniger Sparpotential).

Alternative Begriffe: Paradox des Sparens, Paradox of Thrift, Sparparadox.