Taylor-Regel

Taylor-Regel Definition

Die vom Ökonomen John Taylor in den 1990er Jahren entwickelte Taylor-Regel diente ursprünglich der Analyse, warum sich Leitzinsen in der Vergangenheit so entwickelten bzw. von den Zentralbanken so festgesetzt wurden, wie sie dies taten; auf Basis der ermittelten Faktoren konnten dann auch Prognosen für die (Leit-)Zinsen getroffen werden.

Die Taylor-Regel wurde aber mittlerweile auch von Zentralbanken als Orientierung verwendet, z.B. von der amerikanischen Notenbank (Federal Reserve Bank).

Inzwischen wurden mehrere Abwandlungen, Varianten und Formeln der Taylor-Regel entwickelt, so dass nicht immer vom selben gesprochen wird.

Das Grundprinzip der Taylor-Regel: der Leitzins wird abhängig von 2 Faktoren festgelegt:

  • der Inflationslücke (inflation gap): Differenz zwischen Inflationsrate und Inflationsziel;
  • der Outputlücke (output gap): Differenz zwischen Output (Produktion) und Produktionskapazität, also die Unterauslastung der Wirtschaft.

Nach der Taylor-Regel sollen die Zinsen steigen / erhöht werden, wenn die Inflationsrate über dem Inflationsziel (von z.B. 2 %) liegt und / oder wenn die Produktion stark ausgelastet ist; die Geldpolitik ist restriktiv.

Umgekehrt sollen die Zinsen sinken, wenn die Inflationsrate niedrig bzw. unter dem Inflationsziel liegt und / oder wenn die Produktion unter dem Produktionspotenzial liegt; die Geldpolitik ist expansiv.

Mittelfristig soll die Beachtung der Taylor-Regel dafür sorgen, dass das Inflationsziel erreicht und die Wirtschaft stabilisiert wird.