Taylorismus

Taylorismus Definition

Taylorismus bezeichnet u. a. die Zerlegung von standardisierten Arbeitsprozessen (z. B. die Montage eines Automobils) in viele kleine Teilprozesse (z. B. Rad auf die Achse setzen, Schrauben aufsetzen, Schrauben festziehen etc.), die dann von einzelnen Arbeitern durchgeführt werden.

Dies ist v. a. bei der Fließ(band)fertigung verwirklicht.

Je nachdem, wie kleinteilig die Prozesse unterteilt werden, können sich kurze Taktzeiten von einer Minute oder weniger ergeben; d.h., der Arbeiter führt dieselben Arbeitsschritte, Handgriffe etc. dann täglich mehrere Hundert mal durch.

Das kann für die Arbeiter zu Zeitdruck, Monotonie und gesundheitlichen Belastungen führen.

Das von dem Namensgeber Frederick W. Taylor entwickelte Scientific Management (dt: wissenschaftliche Betriebsführung) geht aber über diese Arbeitszerlegung hinaus: für alle Arbeitsschritte wurden Zeiten gemessen und Bewegungsabläufe untersucht, das Lohnsystem wurde leistungsorientierter gestaltet (Akkordlohn und Prämienlohn); dies alles mit dem Ziel, die Leistung zu steigern, zu standardisieren, zu rationalisieren und insgesamt produktiver zu werden.

Im Mittelpunkt stehen also nicht die Mitarbeiter als Personen, sondern wie sie am besten ins System passen und am effizientesten eingesetzt werden können.

In den 1960er Jahren trat mit der "Humanisierung der Arbeit" bzw. Human-Relations-Bewegung eine starke Gegenbewegung zum Taylorismus auf. Die Arbeitswelt sollte humaner und demokratischer und die Belange der Mitarbeiter sollten mehr berücksichtigt werden, damit diese zufriedener – und damit auch wieder leistungsbereiter – sind.

Alternative Begriffe: Taylor-System, tayloristische Arbeitsorganisation.