Wagner-Whitin-Verfahren

Wagner-Whitin-Verfahren Definition

Das Wagner-Whitin-Verfahren ist eine Methode, um optimale Losgrößen zu berechnen.

Rüstkosten vs. Lagerkosten

Das Dilemma: werden kleine Lose produziert, fallen mehrmals Rüstkosten an; werden große Lose produziert, müssen Bestände gelagert werden, bis sie verkauft werden können und dafür fallen Lagerkosten an.

Das Wagner-Whitin-Verfahren zielt darauf, einen optimalen Ausgleich zwischen diesen Polen und damit optimale Losgrößen zu finden.

Beispiel

Beispiel: Wagner-Whitin-Algorithmus

Ausgangsdaten

Die Nachfrage für die nächsten 3 Wochen:

40 Stück / 20 Stück / 30 Stück

Rüstkosten: 40 €

Lagerkosten: 1 € pro Stück und Woche

Losgrößen berechnen

Die Berechnung erfolgt in mehreren Schritten / Durchgängen:

#1: 1. Woche

Die Nachfrage für die erste Woche muss in der ersten Woche produziert werden, dafür fallen 40 € Rüstkosten an.

#2: 2. Woche

Nun hat man zwei Alternativen, wie man mit der Nachfrage für die 2. Woche umgeht.

Man könnte sie in der ersten Woche mit produzieren und für eine Woche auf Lager legen.

Kosten dafür: 40 € Rüstkosten + 20 Stück × 1 € pro Woche und Stück × 1 Woche = 40 € + 20 € = 60 €.

Oder man produziert sie erst in der 2. Woche.

Kosten dafür: 40 € Rüstkosten (in Woche 1) + 40 € Rüstkosten (in Woche 2) = 80 €.

Günstiger ist die 1. Alternative mit 60 €. Damit geht es weiter.

#3: 3. Woche

Man könnte auch die Nachfrage der 3. Woche in der 1. Woche mit produzieren und sie 2 Wochen lagern.

Kosten: 60 € (bisherige Kosten) + 30 Stück × 1 € pro Woche und Stück × 2 Wochen = 60 € + 60 € = 120 €.

Oder man produziert sie erst in der 3. Woche:

Kosten: 60 € (bisherige Kosten) + 40 € (Rüstkosten in Woche 3) = 100 €.

Das ist günstiger als die 120 €.

Optimale Losgrößen

Die optimalen Losgrößen sind deshalb:

1. Woche: 60 Stück (40 + 20 Stück)

2. Woche: 0 Stück

3. Woche: 30 Stück

Die Kosten sind 100 €.